Schmerzsymptome beim Meerschweinchen
Anzeichen von Schmerzen sind beim Meerschweinchen sehr verschieden. Meistens verstecken sie ihre Schmerzen extrem gut oder spüren sie vielleicht auch einfach nicht so ausgeprägt wie andere Tierarten, so dass für den Halter anfangs nicht bis kaum zu erkennen ist, dass die Meerschweinchen krank sind.
Auch während zum Teil schwerer Erkrankungen bis hin zu ihrem Tod zeigen Meerschweinchen oft wenig bis kaum Schmerzsymptome, was es uns Haltern nicht so einfach macht, zu erkennen, dass etwas nicht stimmt. Eine Erkrankung geht aber ja in der Regel mit Schmerzen einher und daher sollten Meerschweinchen bei einer Erkrankung auch der Krankheit entsprechend Schmerzmittel erhalten, selbst, wenn sie nicht auffällig leiden und sich keine Schmerzen anmerken lassen.
Meerschweinchen verhalten sich bei Schmerzen manchmal einfach nur verändert, sie liegen dann z.B. an anderen Stellen als gewöhnlich und auch in anderen Positionen. Daher ist es wichtig, seine Tiere immer gut zu beobachten, um sie kennenzulernen, so dass man solche Verhaltensänderungen bemerkt.
Auch, wenn Meerschweinchen weniger aktiv sind, sich vom Rest der Gruppe isolieren oder gar von anderen gejagt werden, etwas selektiver fressen, kann dies Schmerzen beim entsprechenden Tier anzeigen.
Typische erste körperliche Symptome für Schmerzen beim Meerschweinchen sind Verdauungsprobleme wie Aufgasungen und oft (aber nicht immer) kommt es auch zu Gewichtsverlust. Es kann aber auch sein, dass Meerschweinchen vor Schmerzen hektisch werden oder auch wie aggressiv fressen und dadurch an Gewicht zunehmen.
Manche Meerschweinchen haben bei Schmerzen eine schwächere Körperspannung und "hängen" einem dann in der Hand oder rupfen bei Schmerzen an Kuschelsachen herum oder nagen andere Materialien wie Plastik oder Häuschen an.
Man sieht Meerschweinchen Schmerzen mit etwas Übung auch am Blick an, sie schauen dann „angestrengter“ und kneifen auch durchaus die Augen zusammen, die dann oftmals auch tränen können oder verkrustet sind. Dies geht oft mit einer hockenden Haltung einher und mit wenig Aktivität/Bewegung/Apathie.
Je nach Art der Erkrankung kann es auch sein, dass die Meerschweinchen vor Schmerzen steif laufen oder gar humpeln (dies kann aber auch durch eine Aufgasung aufgrund von Schmerzen kommen). Manchmal machen Meerschweinchen bei Schmerzen auch „Leerkau-Bewegungen“ mit dem Kiefer (sie kauen, obwohl sie nichts im Maul haben, in kurzen, oft leicht ruckartigen Bewegungen mit dem Kiefer hin und her) oder Knirschen gar mit den Zähnen. Je nach Art der Erkrankung kann es auch sein, dass sie mehr oder wenige laute jammernde oder weinende Laute von sich geben. Auch ein „auf die Seite schmeißen“ des Körpers ist bei sehr starken Schmerzen ist schon beobachtet worden.
Wichtig ist unserer Erfahrung nach vor allem auch, dass man auf sein Bauchgefühl hört. Wenn man das Gefühl hat, etwas stimmt nicht mit einem Meerschweinchen, sollte man es im Zweifel besser untersuchen lassen (Röntgenbilder, Ultraschall, Urincheck - durch nur reines Abtasten und Abhören lassen sich in der Regel keine Erkrankungen beim Meerschweinchen finden und Blutbilder finden wir in den meisten Fällen nicht hilfreich, um eine erste Diagnose zu stellen).
Infos zu Schmerzmittel, die beim Meerschweinchen eingesetzt werden können, findet ihr hier.
Die folgenden Fotos zeigen Meerschweinchen, die erkrankt waren und Schmerzen hatten.
Dieser Meerschweinchen-Mann hier saß zuvor nie auf dem Haus. Dies war sein Signal, zu zeigen, dass etwas nicht stimmt - dies fiel auch durch seinen angespannten Schmerz-Blick auf.
Er hatte eine Nierenentzündung.
Hier sieht man Meerschweinchen einmal gesund (links) und mit Schmerzen (rechts) zum Vergleich.