Außengehege bestehen in der Regel aus einem Außenbereich (Voliere oder Gitter-Gehege) und einer Schutzhütte/Schutzhaus (im Gehege oder daran angeschlossen). Man kann Meerschweinchen auch in einem Gartenhaus halten und sie unter Aufsicht in einem abgesicherten Bereich im Garten laufen lassen.
Welche Variante die beste ist, muss jeder in Anbetracht der Möglichkeiten im Garten, der finanziell zur Verfügung stehenden Mittel und im Sinne der dort zukünftig lebenden Meerschweinchen individuell entscheiden.
Während Schutzhütten/Schutzhäuser dazu da sind, dass Meerschweinchen warm und sicher ruhen können und sich in größeren Schutzhütten auch bei schlechtem Wetter geschützt aktiv bewegen können, ist der Außenbereich vor allem für Bewegung und Abwechslung da.
Der Außenbereich muss aber nicht immer sehr hoch sein, auch einfache, aber dennoch gut gesicherte Gitter-Gehege aus Draht und massivem, robusten Holz, kann man an das Schutzhaus anschließen.
Dabei empfiehlt sich ein größeres, beheizbares Schutzhaus oder gar ein Gartenhaus, damit die Meerschweinchen auch bei schlechtem Wetter Platz zur Bewegung haben. Über so ein Gitter-Gehege kann man aber auch ein Dach legen oder Planen, um die Tiere vor dem Wetter etwas zu schützen - dies muss dann gut mit Steinen etc. beschwert sein. Schöner ist es in der Regel für die Tiere, wenn der Außenbereich aus einer Voliere besteht, da sie deutlich mehr Möglichkeiten bei der Gestaltung und Schutz vor dem Wetter bietet.
Es ist allerdings schöner für die Tiere, wenn der Freilauf-Bereich überdacht ist, damit sie auch bei regnerischem Wetter trocken Auslauf haben können.
Eine Voliere eignet sich daher sehr gut als Außenbereich. Sie ist ein komplett mit Draht umzäunter, abgeschlossener Bereich, der sehr flexibel, vielfältig und einfach für die Tierhaltung zu gestalten ist. Man kennt den Begriff eher aus der Vogelhaltung, aber Volieren sind auch sehr wichtig in der Außenhaltung von Meerschweinchen: sie bieten den Tieren die Möglichkeit, sicher in der Natur zu leben.
Zudem können Menschen in etwas höheren Volieren Stehen, was das Gehege viel praktikabler macht. Volieren können oft auch schon mit verschlossenen Seiten gekauft werden oder aber flexibel mit entsprechenden Seitenplatten bei Bedarf ausgestattet werden.
Volieren kann man selbst mit Holz und Draht bauen, oder welche aus Metall kaufen - letztere sind zwar teurer, halten aber auch viel länger und müssen nicht, wie Holz, mit Schutzfarbe gestrichen werden. Zudem sind sie flexibler auf- und abzubauen, zu lagern und zu transportieren. Volieren sollten gut im Boden verankert werden, vor allem, wenn sie ein Dach besitzen.
Diese Voliere hier mit 1,5m Höhe stellt eine Grundfläche von 6 qm und besteht aus 13 Elementen, die 1,5m hoch sind und 1m breit. Sie ist sehr schnell auf- und abzubauen, nimmt wenig Platz beim Lagern ein und kann ganz einfach fest im Boden verankert werden.
Kostenpunkt waren, ohne Extras und Dach, ca. 600 Euro. Für Dach und Regenrinne und klappbare, zu schließende Ausgangsöffnungen kamen nochmal ca. 250 Euro hinzu.
Diese Voliere wurde nach Maß gefertigt und die Firma hatte zuvor das Gelände ausgemessen und jeden Wunsch mit Sorgfalt umgesetzt.
So eine Voliere hält mindestens 30 Jahre oder länger.
Man kann in die Gitterwände der Voliere sicher verschließbare Öffnungen einbringen, über die sie, z.B. mit Hilfe von Wasserleitungsröhren, an andere Gehegeteile wie Schutzhütten oder andere Freilaufgehege verbunden werden kann.
Beispiele für Anbieter von Volieren, die man dort komplett kaufen kann:
Nützliche Kleinigkeiten:
Man kann Außengehege mit allerhand cleveren, kleinen nützlichen Dingen versehen, wie z.B. Magnete, die die Türen offenhalten, so dass sie auch bei Wind nicht zufallen.
Sicherung des Geheges vor Wildtieren
Das Freilauf-Gehege / die Voliere muss von allen Seiten, auch unter dem Dach und im Boden mit speziellem Volierendraht gesichert sein. Im Boden von unten am besten noch mit Gehwegplatten zusätzlich, siehe Infos weiter unten. Der Draht von den meisten, im Handel erhältlichen Außengehegen eignet sich nicht.
Es muss speziell so genannter Volierendraht sein, der Marder-sicher ist, punktverschweißt, verzinkt, mit mindestens 1mm Drahtstärke und mit einer Maschenweite nicht über 12x12mm.
Hier ein Beispiel für geeigneten Volierendraht: https://www.gartenzaunshop24.de/volierendraht-verzinkt-50cm-10m-12x12mm-1.00mm
Viele Menschen nehmen die Sicherung des Geheges leider nicht ernst, da es noch zu keinen Vorfällen mit Wildtieren gekommen ist in ihrer Haltung oder Umgebung.
Leider muss meist erst immer etwas passieren und Meerschweinchen müssen zerfressen und zerstückelt im Gehege liegen oder verschwunden sein, bis das Thema ernster genommen wird.
Wildtiere wie Marder, Fuchs, Mauswiesel, Ratte, Maus und Co. gibt es überall und auch in den Städten. Diese Tiere können fragile, nicht gut gesicherte Gehege zerstören, um an die Meerschweinchen zu gelangen. Marder und Ratten können zudem sehr geschickt durch die kleinsten Öffnungen gelangen und sogar Holz in kurzer Zeit durchbeißen.
Daher ist es auch wichtig, dass Schutzhütten entweder im mit entsprechenden Draht gesicherten Gehege aufgestellt sind oder aber durch massive, doppelte Holzschichten oder auch mit zusätzlich Draht darum abgesichert werden.
Da sich viele Wildtiere gut unter Zäunen durchbuddeln, muss das Gehege komplett von unten mit dem passenden Draht gesichert sein. Ein Gitter nur senkrecht in den Boden eingebracht und sei es noch so tief bringt keine Sicherheit und wird von Wildtieren mühelos verbogen, zerstört oder umbuddelt.
Der Draht sollte dann mit einer Schicht Boden bedeckt werden (mehr weiter unten zu geeigneten Untergründen) und an allen Seiten mit den restlichen aufrechtstehenden Gehegewänden fest verbunden sein aus folgendem Grund: Da man auf dem Gehegeboden läuft und so den Draht eindellt, vor allem, wenn Wildtiere wie Mäuse darunter Bauten haben, läuft er Gefahr, sich zu verziehen. Dabei verrutscht er seitlich und gibt Zugang zum Gehege, durch den Wildtiere sich durchbuddeln können.
Als Alternative zum Befestigen des Drahtes kann man das Gehege auch komplett auf befestigten Gehwegplatten aufbauen, auf die dann andere Untergründe aufgeschüttet werden oder die so als Boden belassen werden.
Den größten Schutz von unten bietet eine Kombination aus Draht und Gehwegplatten.
Mehr zu dem Thema Sicherheit vor Wildtieren bei Außenhaltung steht hier: https://meerschweinchenwiese.de/haltung/aussenhaltung/mardersicherheit-fuchssicherheit
(Unten auf dieser Seite gibt es ein Video, in dem ein Fuchs Kaninchen tötet. Jemand, der dies nicht anschauen kann/möchte, weil es ihn belasten würde, klickt das Video am besten nicht an. Dieses Video ist ein wichtiges Anschauungsbeispiel, was passieren kann, wenn Gehege nicht richtig gesichert werden.)
Außengehege sollten nur in einem abgeschlossenen Garten aufgebaut werden, der nicht für Fremde zugänglich ist. Zu oft wurden leider schon Meerschweinchen gestohlen oder geschändet :(
Das Thema Sicherheit ist daher auch diesbezüglich sehr wichtig.
Keiner, dem seine Tiere lieb und wichtig sind, möchte, dass die kleinen Schätzchen solchen Gefahren ausgesetzt sind, weil sich beim Gehegebau nicht ausreichend bemüht oder an Kosten gespart wurde. Daher muss Sicherheit beim Gehegebau immer im Fokus stehen.
Schutz vor Wetter und Sonne
Die meisten Meerschweinchen sind eher wetterempfindlich. Wenn man ihnen natürlich nur draußen Futter anbietet, müssen sie sich dem Wetter aussetzen - aber schön ist dies für sie nicht und auf Dauer auch nicht gesund. Da sie ebenfalls immer vor Feinden auf der Hut sind, fühlen sie sich in von oben und von den Seiten geschützten Bereichen viel wohler. Sie haben dann weniger Stress und mehr Freude beim Erkunden des Geheges.
Daher empfehlen wir, zumindest 2 Seiten des Geheges zu schließen (durch Holzwände, sehr straff gespannte Planen, Plexiglas etc.). Diese Wände bieten auch Schutz vor dem Wetter und der Sonne. Man kann auch Sonnensegel oder Sonnenschirme aufstellen, damit das Gehege mehr Schatten erhält - bei Wind muss man damit aber aufpassen, damit die Segel nicht kaputtgehen oder Schirme umstürzen.
Die Seitenbereiche des Freilaufs kann man auch gut mit Weidenzäunen oder Bast aus Bambus abdecken. Dies hilft zwar wegen der Ritzen nur bedingt bei Wetterschutz, ist aber schön, um den Meerschweinchen mehr Sicherheitsgefühl zu bieten.
Ebenfalls ist ein Dach wichtig, da Meerschweinchen ungerne nass werden und sich wohler fühlen, wenn ein Dach sie von oben schützt und vor Raubtieren abschirmt. Sie wissen ja nicht, dass ein Draht sie von der Außenwelt schützt. Ein geeigneter Draht ist auch unter dem Dach immer notwendig.
Das Dach sollte so gestaltet sein, dass es Regenwasser zu einer Seite ableitet, die das Wasser wegführt vom Gehege und nicht zu einer Überschwemmung im Gehege führt. Dazu kann man, wenn nötig, das Dach auch auf Keilen anbringen und am Ende eine Dachrinne befestigen, die das Wasser ableitet.
Ein Tipp fürs Dach:
Das Dach kann auf Holzleisten in im Verlauf des Geheges nach hinten abnehmender Höhe angebracht werden, so dass Regenwasser nach hinten abgeleitet wird. Ggf. muss es in einer Dachrinne aufgefangen und weiter weg geleitet werden, wenn es sonst in die Voliere läuft.
Zum Anbringen des Dachs bohrt man Löcher für Schrauben zur Befestigung in das Dachmaterial - diese sollten nicht in den tieferen Rillen des Dachs gebohrt werden, da dort das Wasser abläuft. Das Dach kann damit undicht werden an den Bohrstellen (was man mit Heißkleber im Notfall aber reparieren kann).
Besser ist es, die Löcher in die Erhebungen des Daches zu bohren und darunter kleine Keile zu befestigen, die wiederum auf den Holzleisten befestigt sind. Dies ist umständlicher, verringert aber das Risiko, dass es durch die Bohrstellen irgendwann ins Gehege tropft.
Manchmal kann es auch sinnvoll sein, einen Spritzschutz aus Plexiglas seitlich am Dach zu befestigen.
Aber keine Sorge: auch wenn Meerschweinchen einmal in den Regen geraten, dann macht ihnen das in der Regel nichts und das Fell trocknet wieder. Wichtig ist immer, dass sie die Wahl haben und sich jederzeit und vor allem zum Aufwärmen und Trocknen an einen trocknen, geschützten, warmen Ort zurück ziehen können.
Auch mal im Wind herumlaufen kann für sie schön sein, solange sie jederzeit die Wahl haben und sich in einen Rückzugsort zurückziehen können.
Hier gibt es nun mehr Infos zum Schutzbereich.