Frischfutter anfüttern beim Meerschweinchen
Pauschal muss es unseren Erfahrungen nach nicht sein, unbekanntes Frischfutter langsam anzufüttern beim Meerschweinchen. Im Falle von kranken oder unbekannten Meerschweinchen oder wenn bekannt ist, dass ein Meerschweinchen generell zu Verdauungsproblemen neigt, ist es natürlich nicht verkehrt, Futter langsam anzufüttern, um die Reaktion des Meerschweinchens auf das neue Futter zu beobachten.
Generell aber ist unserer Erfahrung nach ein Anfüttern von neuen Nahrungsmitteln oder Gräsern nicht nötig beim Meerschweinchen.
In diesem Text möchten wir unsere Ansichten und Erfahrungen dazu erläutern und auch einige Tipps schildern.
Wir halten es seit vielen Jahren so:
Angefüttert wird gar nichts und alles wird in ausreichenden Mengen angeboten, so dass es jedem Meerschweinchen immer zur Verfügung steht - auch wenn es neu und erstmalig gefüttert wird.
Das Anfüttern wird überall empfohlen und diese Empfehlung hat sicher auch in einem gewissen Rahmen seine Berechtigung. Dennoch ist das Meerschweinchen eigentlich überhaupt nicht anfällig für Verdauungsprobleme bei neuen Nahrungsmitteln, wenn man einige Dinge beachtet - und gerade durch Anfüttern durch kleine Portionen kann es erst recht zu Verdauungsproblemen kommen.
Allen voran ist es wichtig, genug von dem entsprechend neuen Nahrungsmittel anzubieten, dann passieren unserer Erfahrung nach keine Verdauungsprobleme.
Werden neue, beliebte Dinge gefüttert, so schlingen die Meerschweinchen gerne vor Begeisterung mal. Gerade passiert dies, wenn von den neuen Nahrungsmitteln nur wenig gegeben wird - dann müssen die Meerschweinchen schnell fressen, um viel von dem neuen Nahrungsmittel zu bekommen, kauen dadurch nur unzureichend und schlingen die Nahrung umso mehr, da es ja durch die anderen Meerschweinchen Konkurrenz gibt.
Genau das verursacht viel häufiger - unserer Beobachtung nach - Probleme mit der Verdauung, als wenn man einfach neue Nahrungsmittel in ausreichenden Mengen anbietet. Werden kleine Portionen eines neuen Nahrungsmittels angefüttert und kommt es zu z.B. einem Blähbauch dadurch, kann dies an dem Schlingen von Futter liegen. Das Schlingen von Futter macht oft keine auffallenden Probleme, es kann diese aber verursachen.
Viele Halter füttern kleine Portionen Gras an, bemerken dann Probleme mit der Verdauung und hören dann mit der Grasfütterung auf oder rationieren diese noch mehr und steigern nur sehr, sehr langsam und über viele Wochen die Grasfütterung. Das ist schade, solche Probleme könnten eben gerade durch diese geringe Menge an Gras kommen, die die Meerschweinchen zum Schlingen verleiten und Gras ist das gesündeste Nahrungsmittel für Meerschweinchen. Sie brauchen es und lieben es - es ist nicht nötig, es ihnen noch wochenlang vorzuenthalten, wo es zur Verfügung stände, aus Angst vor Verdauungsproblemen, die am Ende eher daraus resultieren, weil man zu wenig davon anbietet und die Meerschweinchen schlingen.
Diese Probleme kommt manchmal auch bei der so rationierten Fütterung von beliebten bekannten Nahrungsmitteln vor, wenn einfach zu wenig davon gefüttert wird - sowas ist dazu auch generell unnötiger Stress für die Meerschweinchen.
Da wir Menschen sowieso nicht bestimmen können, wie viel von einem Nahrungsmittel gerade nötig und gesund ist für ein Meerschweinchen, bieten wir ihnen an gesunden Nahrungsmitteln jederzeit eine größere Auswahl an. Mehr zu einer unserer Ansicht nach gesunden Meerschweinchenernährung könnt ihr hier lesen.
Bietet man größere Mengen eines neuen Nahrungsmittels oder generell auch von bekanntem Futter an, verhindert dies zwar nicht zuverlässig das Schlingen, aber die Meerschweinchen werden schnell entspannter und merken, dass es genug von diesem Nahrungsmittel gibt und sie sich Zeit beim Fressen lassen können.
Gerade bei Gras kann man, statt es zu rationieren, also unserer Erfahrung nach besser von Anfang an eine so große Menge davon anbieten, dass es den Meerschweinchen jederzeit zur Verfügung steht. Beginnen sie mit dem Schlingen zu Beginn, kann man es mit Heu mischen, so dass die Meerschweinchen es langsamer fressen müssen, weil sie es erst zwischen den Heuhalmen heraussuchen müssen.
Aber in der Regel kommt es nicht zu Problemen, wenn man Nahrungsmittel nicht anfüttert.
Dass es, wenn die Meerschweinchen auf einmal wieder oder erstmal vermehrt Gras fressen zu weichem Kot und auch einem leichten Blähbauch kommen kann, kann tatsächlich auch völlig normal sein. Das Gras stellt sehr viel Flüssigkeit - ist der Körper anfangs darauf noch nicht eingerichtet, wird nicht alles über die Harnwege verarbeitet, sondern der Kot bleibt erst noch etwas Flüssigkeits-haltiger. Stärkerer Durchfall aber wäre nicht mehr normal und eher Anzeichen einer Krankheit (Infos dazu gibt es hier).
Ebenfalls hat das Meerschweinchen die Fähigkeit, Gras zu vergären. Der Blinddarm stellt ihm dazu eine Gärkammer. Wird viel Gras gefressen, haben die Meerschweinchen durchaus deswegen auch einmal etwas mehr ausladende Bäuche („Grasbäuche“). Das sollte aber nicht zu Schmerzen oder Unwohlsein führen und der Bauch sollte beim Tasten weiterhin weich und flexibel und nicht hart gegast sein - letzteres wäre nicht mehr normal.
Gut Beobachten sollte man die Meerschweinchen natürlich generell. Gerade wichtig ist dies, wenn man die Tiere noch nicht oder nicht gut kennt. Im Zweifel, wenn ein Meerschweinchen eh schon zu Verdauungsproblemen neigt oder krank ist, ist ein Anfüttern natürlich nicht verkehrt.
Bei Problemen mit der Verdauung, sollte man den Meerschweinchen (generell) als erste Hilfe Colosan und eventuell auch Simeticon geben (Infos dazu hier) und ggf. auch Schmerzmittel (Infos dazu hier). Zudem sollte man hinterfragen, was die Probleme verursacht - stärkere Aufgasungen kommen beim Meerschweinchen in der Regel nicht durch Nahrungsmittel, sondern durch Krankheiten. Die ursächliche Krankheit sollte gefunden und behandelt werden, damit es dem Meerschweinchen bald wieder bessergeht. Mehr Infos zu dem Thema gibt es hier.
Zu dem Punkt Anfüttern bei kranken Meerschweinchen stehen auch weiter unten im Text noch bei den Infos, was bei der Fütterung unbekannter Nahrungsmittel beachtet werden sollte.
Die Erfahrungen in unserem Umfeld mit dem Nicht-Anfüttern von Meerschweinchen
Wir wussten in den ersten 10 Jahren der Meerschweinchenhaltung gar nicht, dass generell immer das Anfüttern von neuen Nahrungsmitteln und Gras bei Meerschweinchen empfohlen wird und haben daher nie etwas angefüttert - und auch nie Probleme bemerkt. Erst, als das Internet mit den Info-Seiten zu Meerschweinchen und der Austausch in Foren populärer wurde, haben wir davon erfahren. Wir haben dann in einem Frühjahr das Gras langsam angefüttert. Danach rannten unsere Meerschweinchen mit geblähten Bäuchen umher - sie hatten einfach geschlungen.
Daraufhin haben wir wieder Abstand davon genommen.
In unserem Umfeld haben viele Meerschweinchenhalter auch aufgehört, Nahrungsmittel, wie z.B. Gras, anzufüttern und es gibt durchweg positive Berichte. Es können keine Verdauungsprobleme mit dem Nicht-Anfüttern von Nahrungsmitteln in Verbindung gebracht werden.
Einige mit uns befreundete Meerschweinchen-Notstationen halten es ebenso und füttern nichts an. Sie bekommen ständig neue Meerschweinchen dazu und wiederum andere verlassen die Notstation - würden sie anfüttern, so würde dies nie enden. Es gibt jede Woche neue Tiere, sie könnten niemals größere Portionen Gräser oder Blattgemüse wie Kohl füttern. Dies wäre dann aber ungesund, denn diese Nahrungsmittel sind Grundnahrung für die Meerschweinchen. Daher füttern sie nicht an und haben selbst bei Meerschweinchen, die zuvor sehr schlecht mit viel Trockenfutter wie Pellets gefüttert wurden, keinerlei Probleme, wenn diese sich dann von jetzt auf gleich ohne Ende den Bauch mit Gras füllen und auch abrupt von jetzt auf gleich kein Trockenfutter mehr erhalten.
Wir haben auch schon schwerkranke Meerschweinchen übernommen, die aufgrund ihrer Erkrankung sehr selektiv gefressen haben. Unter anderem nahmen sie nur Gräser und Kohl, obwohl sie zuvor nur Trockenfutter, Heu und Möhren gewöhnt waren jahrelang und noch nie blättriges Frischfutter gesehen hatten. Anfangs bei den ersten Fällen waren wir unentspannt: ein Meerschweinchen, was bisher schlecht ernährt wurde, dazu noch krank ist und auch Antibiotika und andere Medikamente bekommt, will von jetzt auf gleich ungewohnte Nahrungsmittel wie Gräser oder Kohl fressen - und das in größeren Mengen?!
Wir hatten uns Sorgen gemacht, zum Glück waren diese unberechtigt. Es gab keinerlei Probleme.
Diesen Erfahrungen nach ist das Meerschweinchen eigentlich sehr robust, was Futterumstellungen angeht. Macht das eigentlich Sinn? Oder ist das Bild vom Meerschweinchen mit einem stark empfindlichen Verdauungstrakt realistischer?
Wenn wir auf die Herkunft unserer Meerschweinchen schauen, macht es eigentlich - dies unterstreicht unsere Erfahrungen - auch gar keinen Sinn, dass sie so empfindlich in Bezug auf die Verdauung sein sollen:
Die Vorfahren der Hausmeerschweinchen stammen zwar von den Wildmeerschweinchen ab, aber beide Arten haben sich in der Zeit weiterentwickelt und sind nicht mehr direkt verwandt heutzutage. Unsere Hausmeerschweinchen sind schon lange nicht mehr wie Wildmeerschweinchen und können in Bezug auf die Ernährung nur noch teilweise mit diesen verglichen werden.
Wilde Meerschweinchen fressen in der Natur Gräser, Kräuter, Saaten, Blätter und vielleicht selten mal Wurzeln. Entdecken sie unbekannte Nahrungsmittel, kosten sie davon anfangs nur wenig, denn sie kennen die Pflanzen dann noch nicht und müssen prüfen, ob sie giftig sind. Durch die älteren Verwandten lernen sie aber schnell, welche Nahrungsmittel in der Herde schon als fressbar und verträglich bekannt sind. In der Regel - bis auf Extremzeiten als Ausnahmen - haben sie Grün aus der Natur wie Gräser jederzeit zur freien Verfügung und müssen dadurch nie mit sowas angefüttert werden.
Dagegen wurden unsere Hausmeerschweinchen (nachdem sie über lange Zeit durch die Weiterzucht von Wildmeerschweinchen zu diesen wurden in Peru) zusätzlich zu den natürlichen Nahrungsmitteln wie Gräsern, Kräutern etc. auch mit Gemüseresten aus der Küche ernährt.
Die Hausmeerschweinchen dienten in ihrem Ursprungsland Peru als Fleischlieferant und Nahrungsquelle für die Peruaner und sie nutzten die Abfälle aus der Küche, um die Meerschweinchen zu ernähren und auch dick zu füttern. Unsere Hausmeerschweinchen haben auch eine andere Statur als die wilden Verwandten und neigen eher zu birnenförmigen Bäuchen, was normal ist und in der Regel kein zu dickes Meerschweinchen bedeutet. Sie sind prädestinierter dafür, etwas Speck anzusetzen und sind auch die Küchenabfälle vom Gemüse gewohnt als Bestandteil ihrer Nahrung zusätzlich zu Gräsern und Blattgemüse, was dennoch immer die Hauptnahrung darstellt. Auch früher, als die Vorfahren unserer Hausmeerschweinchen in Peru als Fleischlieferanten dienten, wurde ihnen hauptsächlich Gras gegeben, um sie zusätzlich mit Gemüseresten zu ernähren. Dies machte die Meerschweinchen stark und kostete nichts.
Da die Hausmeerschweinchen immer wieder andere Gemüsereste bekommen haben und auch andere Grasarten - was eben gerade so zur Verfügung stand - sind sie vermutlich an Schwankungen in Bezug auf die Art der Nahrungsmittel und auch an plötzlich größere Mengen von neuen Nahrungsmitteln gut angepasst.
Worauf generell zu achten ist beim Füttern aller, aber vor allem auch unbekannter Nahrungsmittel
- im Falle von Krankheiten
Sind die Meerschweinchen akut oder chronisch krank, muss man eventuell beim Anfüttern neuer Nahrungsmittel ein wenig aufpassen. Es kommt meist dennoch nicht zu Problemen, aber kranke Meerschweinchen gasen häufig durch die Erkrankung an sich schnell auf und haben auch durch die Erkrankung an sich andere Verdauungsprobleme. Infos zu generellen Magen-Darm-Erkrankungen beim Meerschweinchen gibt es hier. Durch unbekannte Nahrung oder das Schlingen von Gras können solche Probleme dann noch verstärkt werden.
Gerade bei Krankheiten wie Zahnproblemen, Entzündungen und Tumore an Organen, Herzproblemen, aber auch durch Darmparasiten, Verwachsungen im Bauch nach Operationen und auch bei auch Wirbelsäulenproblemen kann es bei Gräsern und unbekannten Nahrungsmitteln bei entsprechend erkrankten Meerschweinchen schneller zu Aufgasungen kommen, als bei gesunden Meerschweinchen.
Verwachsungen können die Verdauung und den Darm behindern, Zahnprobleme führen zum Schlucken von unzureichend gekauter Nahrung, kranke Herzen können die Luft- und Speiseröhre hochdrücken und dadurch zu Probleme führen, bei Schmerzen durch andere Erkrankungen kann es wegen dann Verspannungen durch Schmerzen oder durch Unwohlsein zu Problemen bei der Verdauung kommen, dies ebenfalls bei Wirbelsäulenproblemen und auch durch die dadurch eventuell beeinträchtigte Innervierung des Darms. Bei Entzündungen im Darm können die dort unerwünschten Bakterien Gase produzieren, die Aufgasungen begünstigen.
Gast ein Meerschweinchen also beim Anfüttern von Nahrungsmitteln oder generell oder immer bei einem bestimmten Nahrungsmittel auf und liegt die Ursache nicht an der Qualität des Nahrungsmittels an sich, sollte man Diagnostik (Infos dazu hier) betreiben, um herauszufinden, ob eine Krankheit vorliegt, die die Probleme verursachen kann.
Zudem kann Darmaufbau mit Huminsäure immer gut tun, Infos dazu gibt es hier.
Kann die Krankheit nicht behandelt werden und gibt es individuell bei bestimmten Nahrungsmitteln bei einem Meerschweinchen immer wieder Probleme, sollte man dies natürlich im Kopf behalten und die entsprechenden Nahrungsmittel vorsichtiger und weniger oder gar nicht füttern. Solche Fälle sind zum Glück aber sehr selten.
- Was bei Gras zu beachten ist:
Gräser sollten natürlich niemals gespritzt oder mit Dünger verunreinigt sein, da dies ungesund für Meerschweinchen ist. Wird eine Wiese gedüngt, sollte man dies mit natürlichen, für Meerschweinchen unschädlichen Mitteln tun (mehr Infos dazu hier) oder aber entsprechende Zeit keine Gräser mehr von dieser Wiese sammeln.
Bei der Fütterung von Gräsern sollte man generell auf den möglichen Fruktangehalt der Gräser achten und Weidelgras meiden. Dieses Gras bildet leider oft zu viele Fruktane aus, die auf Dauer ungesund sein können. Mehr Infos zu diesem Thema gibt es hier. Fruktane entstehen ebenfalls in anderen Grasarten und vor allem dann, wenn das Wetter noch sehr kalt, aber schon sonnig ist. Der Gehalt an Fruktanen im Gras kann stark schwanken je nach Grasart und Witterung und binnen Stunden kann der Fruktangehalt steigen oder abnehmen.
Fruktane schützen die Gräser vor Kälte oder Hitze. Wenn man z.B. direkt am Morgen nach einer sehr kalten Nacht oder in der Mittagshitze Gras sammelt, kann der Fruktangehalt im Gras - und vor allem Weidelgras - hoch sein. Daher empfiehlt es sich, bei kalten Temperaturen vor Einbruch der Dämmerung zu sammeln, nach dem wärmeren Tag und vor der kalten Nacht und an heissen Sommertagen früh morgens oder sehr spät abends, wenn die Hitzen nicht oder nicht mehr so ausgeprägt ist.
Im Winter und Frühjahr gibt es allgemein mehr Fruktane im Gras, als im Sommer und Herbst. Füttert man das ganze Jahr Gras, so sind die natürlichen Schwankungen der Fruktane bereits für die Meerschweinchen nicht neu. Dennoch kann man durch die Fütterungszeiten, wann man sammelt, den Fruktangehalt in den Gräsern reduzieren.
Fruktane müssen keine akuten Verdauungs-Probleme verursachen, sind aber ungesund und können auch Nahrung bieten für Pflanzenpilze, die wiederum Toxine produzieren können, welche dann in den Gräsern enthalten sind. Auf Dauer sollten Meerschweinchen nicht mit Gras gefüttert werden, welches viele Fruktane erhält, da dies Krankheiten begünstigen kann. Dies führt auch bei anderen Tierarten wie Pferden und Rindern zu viel Leid, denn die meisten Wiesen bestehen aus Weidelgräsern, da die Tiere, gerade Rinder, durch Fruktane u.a. gut zunehmen.
Bambus und Sauergräser sowie Kräuter und Zweige können das ganze Jahr den Meerschweinchen immer ohne Ende angeboten werden, dabei gibt es keinerlei Risiken.
- Was bei Gemüse zu beachten ist
Gemüse sollte ungespritzt sein, am besten biologisch angebaut. Leider kann man sich dies heutzutage kaum noch leisten - dennoch raten wir dazu, immer, wenn möglich, ungespritztes Gemüse zu kaufen. In Bio-Läden und auf Bio-Höfen kann man auch fragen, ob sie einem Gemüsereste für die Meerschweinchen aufheben.
Das Schälen von Möhren, Gurken, Äpfeln etc. zur Vermeidung von Spritzmitteln ist nicht unbedingt sinnvoll: Spritzmittel sind leider auch im Fruchtfleisch von Nahrungsmitteln enthalten und nicht nur in der Schale - und die Schale stellt immer besonders viele wichtige Inhaltsstoffe wie Vitamine, was man den Meerschweinchen nicht vorenthalten sollte.
Spritzmittel können Meerschweinchen eventuell über lange Zeit belasten, aber auch - je nach Art und Menge der Spritzmittel, zu akuten Problemen wie Verdauungsprobleme führen. Dennoch ist dies zum Glück selten.
Kohl macht auch ohne Anfüttern beim Meerschweinchen nicht pauschal Probleme. Wichtig ist generell, dass die Meerschweinchen keine Pellets gefüttert bekommen, da diese die Verdauung verzögern können und bei der Fütterung von Kohl dann Gärungsprozesse mit Gasbildung im Darm begünstigen können.
- Nasses Futter
Auch nasse Nahrung ist nicht schlimm, dies macht den Meerschweinchen gar nichts. Wasser auf dem Futter sollte aber mit der Zeit abtrocknen können. Wenn zu lange auf dem Futter steht, können sich Bakterien und Hefen in dem Wasser bilden, was aber auch nicht zu Problemen bei der Verdauung führen muss.
Die Nahrung des Meerschweinchens abwaschen macht jedoch generell nur bei grobem Schmutz Sinn. Erde, Sand etc. kann man abwaschen - jedoch keine Spritzmittel und Bakterien.