Eine kleine Schutzhütte ist ein kleines Häuschen aufgestellt in einem vom Wetter geschützten Bereich im umzäunten Teil des Außengeheges, in das 4 Meerschweinchen gut hineinpassen zum Liegen und Ruhen, es aber nicht viel mehr Platz gibt für sonstige Aktivitäten.
Das Häuschen soll so klein sein, damit es sich durch die Körperwärme der Tiere aufwärmen kann (dafür sind mindestens 4 Meerschweinchen nötig). Es sollte aus sehr dickem massivem Holz (dieses sollte nicht stark riechen oder harzen) oder mehreren Schichten Holz mit ggf. noch Isolations-Material dazwischen bestehen, damit die Wärme gut gehalten wird. Die Holzschicht sollte mindestens 2 cm dick sein, von unten wegen Bodenfrost noch dicker.
Styropor ist also Isolations-Material kann nachteilig sein wegen Feuchtigkeits- und Schimmelbildung, besser sind dämmende Natursubstanzen wie Thermo Hanf https://www.baustoffshop.de/marken/thermo-hanf-dammung.html.
Man sollte, gerade bei Kälte, immer auch die Feuchtigkeit im Schutzhaus gut im Blick haben - Schimmelbildung ist nicht gesund für Meerschweinchen.
Aus Gründen der Hygiene und Beständigkeit sollte das Schutzhaus mit ungiftigem, wasserabweisenden Holzschutzlack gestrichen werden (am besten 2-3 mal streichen und vor allem sollte es sehr dick von unten gestrichen sein oder auf kleinen Keilen/Aufsetzern stehen, die nur wenige cm hoch sind).
Nach dem Streichen muss man es vor der Benutzung gut auslüften lassen. Ein Streichen mit Leinöl oder einem Leinöl-Spiritus-Gemisch reicht unserer Erfahrung meist leider nicht aus, um den Bedingungen in Wind und Wetter auf Dauer Stand zu halten.
Solch ein kleines Schutzhaus sollte nicht direkt auf dem Boden stehen, sondern wenige cm erhöht auf Keilen/Füßen. Dennoch darf der Eingang nicht zu hoch sein, denn die Meerschweinchen sollten nicht gezwungen sein, eine Rampe zu nutzen, um hinein gelangen zu können.
Das Häuschen sollte als Eingang und zur Belüftung am besten ein oder bei einem größeren Haus auch zwei, jedoch nicht mehr Ausgänge besitzen. Es sollte einen aufklappbaren Deckel, so dass man es einstreuen und gut sauber halten kann.
Das Schutzhaus muss am Boden mit einer Teichfolie ausgeklebt werden, die auch an den Rändern hoch genug verklebt wird, um eine dicke Einstreuschicht im Haus haben zu können. Neben weichem, saugfähigem, staubarmen Einstreu (z.B. Sägespäne oder Kokoseinstreu; täglich 1-2 mal reinigen!) sollte das Haus bei kälteren Temperaturen auch zusätzlich mit Heu oder weichem Stroh ausgestattet werden.
Auf 4 Meerschweinchen muss je ein solches kleines Schutzhaus zur Verfügung gestellt werden oder aber die Schutzhäuser müssen bei mehr Meerschweinchen größer und mit Kammern für je zwei Tiere gestaltet werden. Hier findet man ein gutes Beispiel zu einem Schutzhaus mit Kammern.
Mehr Infos zum Bau eines solchen Hauses und zur Aussenhaltung gibt es hier.
Es empfiehlt sich, ein Art "Labyrinth-Eingang" zu bauen für das Haus, wie es auch z.B. bei manchen Igelhäusern der Fall ist. Die Meerschweinchen müssen nach dem Betreten des Hauses erst um eine Ecke oder in eine andere Kammer in den eigentlichen Schlafraum laufen. So zieht es im Haus nicht direkt durch die kalte Luft von außen und die Tiere liegen noch etwas geschützter im Haus. In diesem Link oben ist das Haus durch die verschiedenen Kammern ähnlich gestaltet.
In der hinteren Kammer ist dann die Luftzirkulation nicht so optimal, so dass mit einem Rundbohrer 2-3 kleine Löcher zur Belüftung eingefügt werden sollten.
Stellt man mehrere kleinere Schutzhäuser zur Verfügung, so ist es am besten, immer ein solches Schutzhaus mehr als nötig anzubieten, so dass die Tiere sich auch mal etwas aus dem Weg gehen können. Man muss bei Kälte dann aber darauf achten, dass die Tiere die Häuschen auch ausreichend wärmen können, wenn sie sich nicht alle in einem befinden.
Ein Schutzhaus kann man - mit Handwerk-Erfahrung und -Geschick - selbst bauen oder sie auch bauen lassen von einem Schreiner (dies ist oft dann natürlich relativ teuer). Tatsächlich kann man auch kleine Tier-Häuser kaufen, die man zu einem Schutzhaus umgestalten kann. Man muss sie aber immer (!) noch etwas verändern, damit alles passt.
Das Eglu von Omlet ist durch eine Doppelwand mit Luftraum dazwischen gedämmt, sehr beständig und gut zu reinigen - jedoch leider ist es mit um die 400 Euro wirklich sehr teuer und sollte auch noch ein klein wenig modifiziert werden: https://www.omlet.de/shop/meerschweinchen/meerschweinchenstall_eglu_go_hutch/?pid=17188 (die anderen Produkte von Omlet sind allerdings, zum aktuellen Stand, unserer Meinung nach nicht für Meerschweinchen geeignet).
Beim Eglu von Omlet sollte man aber noch den Eingang verkleinern (irgendwie abdecken oder abkleben mit einem luftdichten, beständigen Material wie Holz oder dicker Plane), so dass er nur noch so groß ist, dass ungefähr ein Meerschweinchen hindurch passt. Sonst geht leider zu viel Wärme verloren.
Im Handel erhältliche sehr kleine Kleintierställe/Kleintierhäuser aus dickem Holz mit guter Verarbeitung und geschlossenen Seiten eignen sich, wenn man sie direkt auf dem Boden (also ohne Beine) verwenden kann. Die folgend als Beispiele aufgeführten Häuschen müssen vor einem Einsatz als Schutzhaus noch verändert werden (sie eignen sich ohne Veränderungen nicht als Schutzhütten!):
Diese Häuser/Ställe sollten im Grunde alle nochmal mit einer Schicht zusätzlichem Holz als Schutz von außen versehen werden, damit sie gut isoliert sind. Man kann auch dämmende Natursubstanzen wie Thermo Hanf (https://www.baustoffshop.de/marken/thermo-hanf-dammung.html ) zwischen den Holzschichten einbauen. Man kann, da Thermo Hanf etwas empfindlich ist und ausfransen oder fusseln kann, eine Schicht Milchpapier darüber nageln, was ihn schützt, aber dennoch Isolation und Luftzirkulation zulässt, wenn man ihn an den Rändern offen lässt.
Zudem muss der Eingang immer so verkleinert werden (z.B. mit einem Holzbrett), dass nur ungefähr ein Meerschweinchen hindurch passt. Die Beine, falls vorhanden sollten abgesägt werden, damit die Häuschen direkt auf dem Boden stehen können und keine Rampe nötig ist. Von innen sollten die Häuschen mit (nach dem Auslüften) nicht-riechender Teichfolie ausgeklebt werden, so dass sie eingestreut werden können. Ställe mit herausnehmbaren Wannen eignen sich nicht als Schutzhütte, da durch die Öffnungen für die Wanne Ritzen in diesen Ställen sind, die zu Zugluft führen und Wärme entweichen lassen.
https://www.animalhouseshop.de/katzengehege/katzenhauser-und-katzenkafige/katzenhutte-petit (Hier sind noch nötige Veränderungen: den Eingang verkleinern von oben, Beine bis auf ca. 2 cm absägen, Rampe entfernen, Holzschicht von außen noch zusätzlich für mehr Isolation anbringen - auch unter dem Haus, Teichfolie hineinkleben, unter den Deckel eine Schicht Thermo Hanf mit etwas Milchpapier darüber annageln)
https://www.kerbl.com/de/product/katzenhaus-rustica/172873/14122 (hier muss man die Füße nicht absägen, sollte aber Steine als Erhöhung vor den Eingang legen; zudem sollten die Lamellen in der Tür entfernt werden, da Meerschweinchen sowas hassen - vermutlich würden sie aber dennoch hindurch gehen, wenn sie dazu gezwungen sind, da sie draußen frieren; das Haus muss auch mit einer zusätzlichen Holzschicht zur Isolation versehen werden von außen und mit Schutzlack gestrichen, zudem von Innen mit Teichfolie ausgekleidet; unter den Deckel am besten eine Schicht Thermo Hanf mit etwas Milchpapier darüber annageln)
https://www.petotal.de/trixie-natura-kleintierhaus-60-x-47-x-50-centimeter-grau-kleintierheim-41094/ (Füße bis auf ca. 2cm absägen; das Haus muss auch mit einer zusätzlichen Holzschicht zur Isolation versehen werden von außen und mit Schutzlack gestrichen, zudem von innen mit Teichfolie ausgekleidet werden und unter den Deckel am besten eine Schicht Thermo Hanf mit etwas Milchpapier darüber annageln)
https://www.trixie.de/de/produktwelt/kleintier/staelle-gehege/staelle/kleintierhaus-1001088319-1001088437 (Hier sind noch nötige Veränderungen: den Eingang verkleinern von oben, Beine bis auf ca. 2 cm absägen, Rampe entfernen, Holzschicht von außen noch zusätzlich für mehr Isolation anbringen - auch unter dem Haus, Teichfolie hineinkleben, unter den Deckel eine Schicht Thermo Hanf mit etwas Milchpapier darüber annageln)
Hier ein Beispiel für die Dämmung des Daches mit Styropor bei so einem Haus (dieses war aber noch nicht mit Teichfolie ausgestattet und mit Holzschutzlack gestrichen zum Zeitpunkt des Fotos).
Solche Häuschen gibt es hier zu kaufen. Noch nötige Veränderungen: mit Schutzfarbe streichen, Teichfolie hineinkleben, auf kleine Füsse oder gut imprägnierte Holzkeile setzen für Beständigkeit, unter den Deckel eine Schicht Thermo Hanf mit etwas Milchpapier darüber annageln), ggf. Verschluss von einem Eingang.
Dieses Hüttli (für Katzen) von The Hutch Company, welches man hier kaufen kann, ist von innen mit Teichfolie ausgestattet und ohne Beine (am besten aber auf 2cm hohe imprägnierte Keile oder Steine) auf den Boden gesetzt worden - wenn nun noch der Eingang etwas von oben verkleinert wird, das Fenster fix mit Glas gedämmt (Scheibe wird mitgeliefert, es muss dann aber noch versiegelt werden - Glas und Plexiglas halten die Wärme aber leider nicht gut, ggf. machen mehrere Schichten Sinn), zwei der drei Luftlöcher in der hinteren Wand verschlossen werden und es von außen noch etwas verstärkt wird, könnte es sich als Schutzhaus für 4-5 harmonisch lebende Meerschweinchen (je nach Grösse der Tiere) eignen.
Es empfiehlt sich außen am Schutzhaus ein Thermometer mit Innen- und Außenelektrode, so dass man auf einen Blick sehen kann, welche Temperatur-Differenzen es gibt. Meistens hat eine Elektrode dabei ein langes Kabel, so dass man es im inneren des Hauses anbringen kann. Es gibt zudem auch Messgeräte, die die Luftfeuchtigkeit in einem Schutzhaus anzeigen können.
Hier gibt es Infos zu mittleren Schutzhütten.