Honigwasser oder Zuckerwasser ist bei uns bei kranken Meerschweinchen immer wieder einmal im Einsatz und kann einige heilsame Effekte haben.
Daher möchten wir in diesem Text mehr Infos dazu anbieten.
Honig, gerade Manukahonig (Infos hier), gehört für uns in die Notfallapotheke (Infos dazu hier) für Meerschweinchen.
Was können Honigwasser/Zuckerwasser bewirken?
In Wasser aufgelöster Honig oder Zucker können nicht nur eine gute Hilfe sein, wenn es z.B. nach Narkosen (Infos dazu hier) oder in anderen Situationen bei Meerschweinchen zu Kreislaufproblemen kommt. Ebenfalls kann dies eine zusätzliche Energiequelle sein bei Meerschweinchen, die aufgrund von Krankheit nicht viel fressen mögen.
Aber auch bei der Wundheilung und bei Verletzungen und Entzündungen im Auge ist Honigwasser oder Zuckerwasser eine gute Möglichkeit, die Heilung zu unterstützen. Dabei kann es sogar lokal angewandte Antibiotika-Salben oder -Tropfen ersetzen. Vor allem gut eignet sich dafür Manukahonig.
(Einen Gang zum Tierarzt ersetzt Honigwasser/Zuckerwasser selbstverständlich nicht!)
Wie gebe ich Honigwasser/Zuckerwasser bei Kreislaufproblemen?
Es kommt generell eher selten zu Kreislaufproblemen beim Meerschweinchen. Diese bemerkt man meist daran, dass das Meerschweinchen schläfrig und etwas zittrig oder wackelig wirkt und auch daher nicht richtig fressen mag oder nicht sehr aktiv sein kann. Meistens passieren Kreislaufprobleme beim Meerschweinchen nach einer OP (Tipps rund um OPs hier) und Narkose, es kann aber auch durch Erkrankungen, die Energie kosten, passieren oder aber weil das Meerschweinchen aufgrund einer Erkrankung nicht viel fressen mag. Wichtig ist immer, herauszufinden, was dem Meerschweinchen fehlt (Infos zur allgemeinen Diagnostik gibt es hier und hier ein Symptomleitfaden zur besseren Identifikation von Krankheiten beim Meerschweinchen).
Um das Meerschweinchen bei Kreislaufproblemen oder Inappetenz zu unterstützen, kann man ihnen stündlich oder mehrfach täglich ein paar ml flüssigen Brei mit etwas Honig (am besten Manukahonig, Infos dazu hier) oder etwas Traubenzucker (zur Not geht auch normalen Zucker) darin anbieten. Dazu gibt man ca. 1-2 Messerspitzen Honig/Zucker auf ca. 5 ml Wasser/Brei und bietet dies dem Meerschweinchen in einer 1ml-Spritze an. Mag das Meerschweinchen dies nicht von alleine nehmen, kann man vorsichtig 3-4 ml in sein Mäulchen eingeben – man sollte von dem Wasser/Brei aber nicht mehr geben, wenn das Meerschweinchen dies nicht freiwillig nehmen möchte. Die Zwangsernährung von Meerschweinchen ist für das Tier häufig sehr qualvoll, zudem kann dies sehr gefährlich werden und ist unserer Meinung nach auch nicht nötig – auch wenn heutzutage oft das Gegenteil behauptet wird. Mehr Gedanken zu dem Thema Päppeln von Meerschweinchen mit Zwang haben wir hier aufgeschrieben.
Eine orale Gabe von Wasser mit Honig, vor allem Manukahonig, kann auch gut sein, wenn Meerschweinchen Wunden im Maul haben. Ebenfalls kann gerade Manukahonig das Immunsystem unterstützen.
Natürlich ist Zucker, aber auch Honig, sonst bei gesunden Meerschweinchen nicht sinnvoll und sollte natürlich normalerweise nicht gefüttert werden, da dies zu viel Energie stellen würde und ungesund wäre.
Was kann Honigwasser/Zuckerwasser in Wunden oder im Auge bewirken?
Bei der Behandlung von Wunden und Abszessen ist Honig, vor allem Manukahonig, ein für uns ein unersetzliches Hilfsmittel geworden – hier könnt ihr mehr Infos dazu lesen. Hat man keinen Honig zuhause, so tut es auch Puderzucker oder Kristallzucker, bis man sich welchen zugelegt hat.
Um den Honig/Zucker gut in die Wunde einbringen zu können, lösen wir ca. eine Messerspitze Honig/Zucker pro 2-3ml Wasser. Das Wasser sollte gereinigt sein (destilliertes Wasser oder Umkehrosmosewasser) oder abgekocht werden zuvor. Man kann sonst auch sterile NaCl-Injektionslösung für diesen Zweck verwenden.
Auch bei Verletzungen oder Entzündungen im Auge kann solches Honigwasser/Zuckerwasser dann Wunder wirken und unserer Erfahrung nach sogar antibiotische Salben oder Tropfen ersetzen – oder gar besser wirken als diese, vor allem wenn man für das Honigwasser Manukahonig nutzt. Man gibt bei Verletzungen im Auge 1-3x tgl einen Tropfen Honigwasser/Zuckerwasser in das Auge des Meerschweinchens.
Mehr Infos zu Augenerkrankungen beim Meerschweinchen gibt es hier.
Wieso können Honigwasser/Zuckerwasser in Wunden oder im Auge heilsam wirken?
Honig/Zucker in Wasser gelöst ändern das osmotische Milieu in Wunden oder im Auge und können so dann gegen Bakterien wirken, die in diesem veränderten Milieu nicht mehr überleben können. Einfach gesagt wird die Wunde oder die Flüssigkeit im Auge also im Grunde einfach zu "zuckrig" für Bakterien.
Dies stellt einen Vorteil bei der Wundheilung dar und kann den Einsatz von antibiotischen Salben/Tropfen reduzieren oder sogar unnötig machen.
Honig, vor allem Manukahonig stellt weitere Inhaltsstoffe, die bei der Wundheilung hilfreich sein können und das Immunsystem unterstützen können.
Die Idee, Zucker in Wunden oder Augen zu geben, stammt wohl noch aus Zeiten des Krieges, in denen man nicht viele Möglichkeiten hatte und sich mit Hausmittelchen behelfen musste. Im Facebook hatten wir vor einigen Jahren einen Bericht gelesen, bei denen Pferden mit periodischen Augenentzündungen, bei denen nichts half, geholfen werden konnte, in dem man ihnen Puderzucker in die Augen gestreuselt hatte.
Dies regte in uns erstmalig die Idee, Zucker in Wasser zu lösen und zuerst bei unseren eigenen Wunden oder Augen auszuprobieren. Wir bemerkten, dass dies nicht weh tut (oder nur ganz leicht brennt) und die Heilung unterstützen kann – und so begannen wir, Zuckerwasser für Meerschweinchen-Augen zu verwenden, die entzündet waren oder Verletzungen zugefügt bekommen hatten. Von den Heilungserfolgen waren wir mehr als erstaunt.
Da wir bereits viele Jahre begeistert Manukahonig für die Behandlung von Wunden und Abszessen nutzten, ersetzen wir den Zucker dann durch Manukahonig, auch für den Einsatz im Auge gelöst in Wasser. Dies erzeugte viele tolle Heilungserfolge im Laufe der Zeit. Gerade auch bei Meerschweinchen mit Fettaugen, die zu Irritationen im Auge neigen, kann dies eine tolle Alternative zu antibiotischen Salben/Tropfen sein. Wann immer man den Einsatz von Antibiotika reduzieren kann, sollte man dies tun.
Beispielfall Meerschweinchendame Mimi (Jahr 2018)
Mimi hatte – wohl genetisch bedingt - Fettaugen, also eine Art zusätzliches Gewebe im Auge, was im zunehmenden Alter auch oft noch etwas zunimmt und das Auge bei manchen Tieren dauerhaft reizt. Dies kann operiert werden, aber da Mimi zusätzlich mit einem Milztumor sehr krank war, wollten wir ihr diese Operation ersparen.
Durch ihre Fettaugen waren Mimis Äuglein also ständig gereizt, gerötet, tränten und juckten vielleicht auch, denn manchmal hatte sie sich auch mit den Krallen schon mal rein gekratzt und Narben davon in den Augen zurückbehalten. Ihre Augen waren also chronisch immer etwas entzündet und manchmal sogar akut.
Wir hatten schon einige Mittel dagegen im Auge ausprobiert: mehrere verschiedene antibiotische Augentropfen, eine antibiotische Augensalbe, kolloidales Silber, Euphrasia-Tropfen von WALA und auch Weleda, den Rest der leider danach nicht mehr erhältliche Augensalbe mit Euphrasia von Weleda… Das alles hatte vielleicht das Auge anfangs immer ein klein bisschen beruhigt, aber der Effekt hielt nie lange an und im Großen und Ganzen konnten wir keine Ruhe ins Auge bringen.
Deshalb haben wir dann – anfangs noch voller Skepsis - als Versuch normalen Puderzucker in Wasser aufgelöst, nachdem wir dies bei uns selbst getestet hatten und keinen Schmerz dadurch feststellen konnten. Also hat Mimi dann die Zuckerlösung mit einer 1ml-Spritze in die Augen bekommen: je Auge nur einen Tropfen einmal am Tag.
Mimi blieb dabei ruhig, begann nach 2-3 Tagen sogar einem nahezu das Köpfchen auch noch irgendwie hinzuhalten, als wenn sie sagen würde „hier bitte, tue es rein, es tut gut!“. Sie juckte sich an den Augen nicht, schüttelte den Kopf nicht und ihre Augen wirkten auch nicht schlechter. Im Gegenteil – die Augen schienen zu heilen. Die entzündeten Stellen wurden weniger und sie tränten weniger. Zudem kratzte Mimi nicht mehr daran. Die Fettaugen, also das Fettgewebe wurde natürlich durch Zuckerwasser nicht reduziert, aber die Irritation dadurch nahm ab.
Nach 10 Tagen konnten wir überhaupt keine Tränenflüssigkeit mehr aus Mimis Augen tropfen sehen - zuvor lief sonst seit Monaten immer ein kleines oder größeres Rinnsal daran herunter. Wir waren von dem Erfolg sehr begeistert. Wir haben anschliessend nur noch 1-2 x pro Woche einen Tropfen Zuckerwasser in Mimis Augen angewandt und so blieben ihre Augen ohne Probleme. Dies war auch für Mimi dann nicht viel Stress und Mimi hat so dann wohl doch ein bisschen Lebensqualität zurück erhalten, denn immer so gereizte, tränende Augen zu haben ist bestimmt nicht schön oder angenehm.
Heutzutage würden wir statt Zucker Manukahonig in Wasser gelöst im Auge verwenden – aber beides kann toll helfen.
Diese folgenden Vergleichsfotos von Mimis Augen sind leider nicht so gut und lassen leider auch nicht die Rötung im Auge und dessen anschliessende Besserung erkennen, aber man bemerkt doch, dass der Tränenfluss aus den Augen sich verändert hat bzw. nahezu ausgeblieben ist nach der Behandlung mit Zuckerwasser (Fotos oben: vorher; untere Fotos: nach der Behandlung mit Zuckerwasser für 10 Tage und 3 Tagen Pause damit).
Beispielfall Meerschweinchendame Lina (Jahr 2021)
Die kleine Lina hatte schon in sehr jungem Alter Probleme mit hormonellen Problemen durch Eierstockzysten und später auch mit einer entzündeten Gebärmutter (Infos dazu hier), weshalb sie dann auch leider kastriert werden musste. Durch die längere Zeit der hormonellen Probleme und weitere Erkrankungen war ihr Immunsystem trotz aller Bemühungen mit Darmaufbau mit Huminsäure (Infos hier) und Immunsystemstärkung mit Mitteln aus der Naturheilkunde (Infos hier) dann noch lange angeschlagen. Dies führte zu einer chronischen Augenentzündung auf dem rechten Auge. Ihr Auge konnte oder wollte sie daher nicht mehr richtig öffnen, es brannte vermutlich und tränte auch. Wir konnten mit mehreren antibiotischen Salben/Tropfen keinen Erfolg auf diesem Auge erzielen und schickten einen Abstrich vom Auge ein, mit dem ein Erreger identifiziert werden konnte, der auf das Antibiotikum Gentamycin empfindlich erschien laut Antibiogramm. Das Antibiotikum half auch und Linas Auge ging es erst immer besser – die Infektion kehrte aber dann doch öfter wieder zurück.
Da wir bereits tolle Erfahrungen mit dem Zuckerwasser bei Meerschweinchen bei Entzündungen in Augen gemacht hatten, entschlossen wir uns, bei Lina Honigwasser aus Manukahonig im Auge zu probieren. Täglich tropften wir 1-2x einen Tropfen davon in Linas Auge. Nach 1-2 Tagen war dann schon eine deutliche Besserung zu sehen und das Auge erholte sich in rasanter Geschwindigkeit – anschliessend blieb es ohne Entzündung. Wir waren sehr dankbar für diesen tollen Erfolg – und Lina vermutlich umso mehr, deren Auge dann nicht mehr brannte.
Die folgenden Fotos zeigen Linas Auge vor (erstes Foto) und 3 Tage nach (zweites Fotos) dem Einsatz von Manukahonigwasser in ihrem Auge.