Gestaltung und Einrichtungsgegenstände
für Innengehege für Meerschweinchen
Dieser Text soll Anregungen und Tipps für die Gestaltung schöner Innengehege für Meerschweinchen bieten.
Infos zu Platzbedarf und Gehegegröße gibt es hier.
Allgemeine Infos zur Innenhaltung findet ihr hier .
Tipps zum Bau von Innengehegen mit vielen Foto-Beispielen, auch schon für die Einrichtung und Gestaltung der Gehege gibt es hier.
Gehegegestaltung
Gehege für Meerschweinchen sollten neben Platz zum Laufen und Dinge zum Entdecken vor allem auch Schutz für die Tiere bieten – von den Seiten und von oben. Meerschweinchen sind Beutetiere und von Natur aus Höhlenbewohner. Sie ziehen sich bei Gefahr, aber auch zum Ruhen und Fressen in sichere Ecke zurück. Sie bevorzugen, von oben geschützt zu sein und schlafen daher in unserer Haustierhaltung vor allem gerne in Häusern, unter Brücken oder in Höhlen. Nur so können sie sich sicher fühlen und entspannen. Haben sie diese Möglichkeiten nicht, sind sie oft dauerhaft etwas gestresst – und das ist nicht schön und kann sie auch anfällig für Krankheiten werden lassen.
Zudem ist Hygiene auch bei der Gehegegestaltung ein Thema: Meerschweinchen werden nicht stubenrein und nutzen auch keine Toiletten. Sie hinterlassen Kot und Urin meist dort, wo sie sich wohl fühlen und länger aufhalten. Dies ist in der Regel der Schlafbereich, in dem sie oft ruhen und liegen.
Beim Futterbereich und in anderen Bereichen des Geheges, in denen es etwas zu entdecken gibt, hinterlassen sie durch Aktivität weniger ihre Geschäfte. So bleibt es dann im Futterbereich auch sauberer und Kot und Urin landen nicht auf dem guten Frischfutter. Es macht daher Sinn, den Meerschweinchen einen Futterbereich und einen Ruhebereich/Schlafbereich anzubieten, zwischen denen etwas Platz liegt.
Heu (und eventuell auch etwas weiches Stroh) kann man dennoch gut im Schlafbereich anbieten, ggf. auch noch mit etwas Gras darüber (damit die Meerschweinchen nicht nur vom trockenen Heu naschen beim Ruhen, sondern stattdessen auch das gesündere frische Gras futtern). Meerschweinchen kuscheln sich gerne ins Heu und Stroh - und sie fressen es natürlich auch nicht mehr, wenn sie ihr Geschäft darauf erledigt hatten.
Zusätzlich zu diesen Bereichen sind Rennstrecken und Erlebnisbereiche wichtig, in denen die Meerschweinchen Dinge erkunden und entdecken, Abenteuer erleben und Gas geben, richtig flitzen, springen, Haken schlagen und popcornen können, wenn sie möchten :-)
Nun folgen noch ein paar Infos und Tipps zu diesen verschiedenen Bereichen.
Futterbereiche
Futterbereiche sollten generell, wie erwähnt, Bereiche abseits vom Schlafbereich sein. Wir empfehlen, gekauftes Frischfutter und gesammeltes Frischfutter an verschiedenen Bereichen anzubieten, damit die Meerschweinchen dazwischen hin und her bewegen müssen und so etwas in Bewegung bleiben. In den Futterbereichen sollte es Möglichkeiten zum Unterschlupf in der Nähe des Futters geben, denn Meerschweinchen nehmen sich ihr Futter auch gerne mit an eine geschützte Stelle, um in Ruhe fressen zu können. Gerade, wenn die Meerschweinchen noch scheu sind, ist dies wichtig.
Alle Futterstellen sollten im Optimalfall von allen Seiten zugänglich sein, so gibt es weniger Stress für die Meerschweinchen beim Futtern, da jedes Tier von einer Seite an die Futterstelle kann und sie sich auch gegenseitig besser aus dem Weg gehen können. Beim Futtern können sie – je nach Charakter mehr oder weniger stark – schon mal etwas „emotional“ werden und es kann Streitereien geben. Daher ist es auch immer wichtig, genug Frischfutter anzubieten, damit jedes Meerschweinchen die gleiche Auswahl hat und sie sich nicht um eine Futterart streiten müssen.
Allgemeines zur Ernährung von Meerschweinchen findet ihr hier.
Nun folgen mehr Infos zu den verschiedenen Futterbereichen.
Bereiche für gekauftes Frischfutter:
Das gekaufte Frischfutter wie Salate, Gemüse und Obst sollte am besten auf einer Unterlage wie z.B. einem flachen Teller oder Küchentuch gegeben werden. Der Teller darf allerdings nicht wackeln oder umkippen, wenn ein Meerschweinchen sich mit den Pfoten darauf stellt - dies tun sie sehr gerne ;)
Der Teller oder das Küchentuch soll das Frischfutter vor Einstreu zu schützen.
Salate können auch als ganzer Kopf angeboten werden, daran bleibt auch weniger Einstreu hängen, als z.B. an angebissenen Gurken.
Am besten wird das gekaufte Frischfutter aber generell im Fleece-Bereich angeboten, falls es einen gibt.
Futter erarbeiten: Wir sind keine Fans davon, dass Meerschweinchen sich ihr normales Frischfutter „erarbeiten“ müssen. Gemüse z.B. an frei hängenden und beweglichen „Futter-Spießen“ anzubieten ist nicht gesund, da die Meerschweinchen dafür immer wieder und mit viel Bewegung den Kopf verrenken müssen.
Auch sollte man Futter nicht hoch aufhängen, so dass die Meerschweinchen irgendwo hinaufklettern oder Männchen machen müssen, um daran zu kommen. Dies sind keine natürlichen Bewegungen der Schweinchen – auch wenn sie durchaus mal Männchen machen oder klettern können, um an einen höheren Zweig zu gelangen etc., so sollten sie dies nicht müssen.
Meerschweinchen sollten immer einfach an ihr Futter kommen, was ein wichtiges Grundbedürfnis ist. Futter sollte nie dazu genutzt werden, um sie zu Bewegungen zu zwingen. Das gilt auch für die Leckerchengabe.
Bereiche für gesammeltes Futter aus der Natur:
In der Natur gesammeltes Frischfutter kann gut an verschiedenen Stellen im Gehege angeboten werden. Hier gibt es Tipps zum Sammeln von Grün in der Natur.
Es ist empfehlenswert, einen Gras- und Kräuter-Haufen im Streu-Bereich zu errichten. Die Meerschweinchen brauchen Gräser als Hauptnahrung und futtern sie dementsprechend gerne und oft. Daher halten sie sich in diesem Bereich meist auch länger auf und schlafen auch mal in der Nähe ein. Da dort dann auch gerne mal ein Geschäft verrichtet oder auch direkt im Gras geschlafen wird, erleichtert es das Misten, wenn man diesen Ort also im Streu-Bereich errichtet.
Man legt Gras und Kräuter am besten als Haufen hin und gibt es nicht in einer Raufe. Die Meerschweinchen können sich dann so besser die Gräser und Kräuter aus dem Haufen heraussuchen, die sie gerade benötigen und daher nun fressen wollen.
Gräser und Kräuter kann man auch gut über eine flache Weidenbrücke legen, so werden die Pflanzen weniger zertreten und von Hinterlassenschaften beschmutzt. Zudem können die Meerschweinchen sich dann auch noch an der Weidenbrücke aufstellen, was etwas zusätzliche Bewegung darstellt.
Zweige können überall im Gehege verteilt werden. Am besten legt man sie über Häuser und andere Unterstände, so dass noch mehr Schutz von oben für die Meerschweinchen gegeben ist. Sie fühlen sich dann noch wohler und sicherer im Gehege und müssen sich auch etwas strecken, um an die Blätter und Nadeln der Zweige zu gelangen, um diese zu futtern oder um mal das Holz anzuknabbern (in der Regel nagen Meerschweinchen fressen Meerschweinchen aber kein Holz und nur selten Rinde).
Heu
Heu kann man gut in Raufen anbieten (sollten ungefährlich sein, am besten aus Holz ohne offen endende Stangen), in Heuhäuschen/Heuscheunen (das sind Häuser mit integrierten Heuraufen) oder als Haufen im Gehege (vor allem im Schlafbereich beliebt auch zum Kuscheln und darin schlafen).
Es gibt eine Vielzahl an Heuraufen aus Holz zu kaufen (für Anbieter dafür schaut bei den Links zu Häuschen weiter unten), diese sind in der Regel alle sehr sicher und praktisch in der Handhabung sowie für die Meerschweinchen, die das Heu ja auch gut herauszupfen können müssen. Offene Holzraufen aus Metall oder aus Bällen aus Metall sind gefährlich und sollten nicht genutzt werden. Meerschweinchen können sich daran verletzen oder darin verklemmen.
Wasser
Wasser kann im Napf oder in einer Flasche angeboten werden.
Auch ein hochwertiger Salzleckstein kann Sinn machen - Infos und unsere Gedanken zu diesen Themen gibt es hier.
Saaten und Snacks
Gesunde Saaten (mehr Infos hier) können immer zur Verfügung stehen in einem Napf. In diesem kann man auch Heilerdekekse (in dicken Kleksen getrocknete Heilerde) und Kohletabletten anbieten.
Snacks wie getrocknetes Gemüse, Kräuter und Blüten sollten nur als Leckerchen und in geringen Mengen gegeben werden, da sie eben trocken sind, was nicht sehr gesund ist. Sie können zwar in einem Napf angeboten werden, aber es ist unterhaltsamer für die Meerschweinchen, wenn sie im Gehege wo verstreut werden z.B. im Heuhaufen – dann müssen die Meerschweinchen sich die Kräuter und Blüten dort heraussuchen und werden sich dabei auch bewegen. Dies kann man auch mit Saaten wie Sonnenblumen- und Kürbiskernen so halten, da dies alles nicht im Übermaß angeboten werden sollte.
Weitere Bereiche
Weitere Bereiche des Geheges sollten Laufstrecken mit Platz zum Rennen und Entdeckungsbereiche mit interessanten Gegenständen und immer mal wieder Neuigkeiten sein. Diese Bereiche können überall im Gehege verteilt sein und ermöglichen den Meerschweinchen körperliche Bewegung und Aktivitäten gegen Langeweile und fördern auch die Gruppendynamik.
Einrichtungsgegenstände für Gehege
Gehege für Meerschweinchen lassen sich vielfältig einrichten.
Allen voran sind Unterstände, Häuschen, Brücken aus Holz oder geflochtener Weide und andere Unterschlüpfe wichtig.
Man kann auch kleine Plastikhocker nutzen.
Wichtig ist, dass Häuschen immer groß genug sind (viele Häuschen für Meerschweinchen sind leider zu klein und man kann besser Kaninchen-Häuser kaufen) und mindestens 2 Eingänge besitzen. Dies ist wichtig, falls sich mal mehr Meerschweinchen in dem Häuschen befinden, es zu Streit kommt und ein Tier flüchten möchte.
Unterstände, Brücken, Häuser etc. aus Holz können auf den Auflageflächen von unten oder komplett mit ungiftigem Spielzeuglack (auch Sabberlack genannt) gestrichen werden, damit sie, wenn sie auf feuchtem Untergrund stehen, nicht schimmeln und länger halten. Infos zu passendem Lack könnt ihr im Baumarkt erhalten. Dabei sollte man aber die Bereiche um die Eingänge oder Öffnungen der Häuschen, Brücken etc. nicht streichen, denn in diesen Bereichen nagen die Meerschweinchen gerne mal.
Man sollte die zu streichenden Flächen mindestens 2 mal streichen, damit die Lackschicht dick genug wird - und alles gut auslüften lassen vor Benutzung.
Alternativ kann man Schrauben oder Nägel unter die Unterschlupfmöglichkeiten aus Holz anbringen, die dann 1-2 cm herausstehen und so das Holz vor feuchtem Untergrund schützen.
Dies sind ein paar Beispiel-Links für Anbieter von Häuschen, Heuschober, Waschstraßen und andere tolle Einrichtungsgegenstände für Meerschweinchen:
Knastladen (JVA Werl): https://www.knastladen.de/index.php?lang=0&cl=search&searchparam=meerschweinchen
Villa Meerchentraum:
https://villa-meerchentraum.de/de/
Bunny love:
https://www.bunny-love.de/de/kaninchenhaeuser/
Auch Röhren wie z.B. aus Wasserleitungen, diverse andere Tunnel, Rollen aus Weide oder Rascheltunnel (für Kaninchen oder Katzen – die für Meerschweinchen sind meist zu klein) sind tolle Einrichtungsgegenstände, die die Meerschweinchen lieben. Achtung – in solchen Röhren wird leider auch gerne mal gepieselt ;)
Wenn man die Möglichkeit hat, den Meerschweinchen das ganze Zimmer zur Verfügung zu stellen oder ihnen sogar Auslauf in der Wohnung zu ermöglichen, so kann man dort auch noch Rascheltunnel, Möglichkeiten zum Unterschlupf, Kuschelsachen etc. aufstellen. Die Meerschweinchen werden es lieben, diese Ecken zu erkunden!
Es empfiehlt sich, die Gegenstände alle ab und zu umzuräumen, so dass die Meerschweinchen die neue Gestaltung erkunden können - sie lieben das! Besonders beliebte Ecken, die den Meerschweinchen wichtig sind, die sie häufig nutzen und an die sie gewöhnt sind, sollte man aber nicht oder nur wenig umräumen.
Hier gibt es Beispielbilder für ein Zimmer, welches zusätzlich zu einem Gehege für die Meerschweinchen zur Verfügung steht und welches mit vielen interessanten und schönen Dingen für die Meerschweinchen sehr nett gestaltet ist, so dass sie gerne umher laufen und erkunden, was sie so in dem Zimmer finden können.
Mehr Infos und Tipps zur freien Wohnungshaltung findet ihr hier.
Rollen und Häuschen gibt es auch aus dicker Pappe, die dann meist mit Heu oder Blüten beklebt ist. Meerschweinchen können Cellulose verdauen und dürfen diese annagen - dennoch muss man darauf achten, dass sie nicht zu viel davon essen, das kann zu Magenproblemen führen.
Innengehege für Meerschweinchen kann man auch gut mit Dingen aus der Natur verschönern. Dazu eignen sich z.B. diverse Steine, flache Baumstammscheiben, kleinere Äste, Zweige als Schutz von oben und was einem so begegnet, was flach und ungefährlich für Meerschweinchen ist. Über Steine und flache Baumstammscheiben und Äste zu laufen ist Sport für die Meerschweinchen und Abwechslung, zudem riechen sie gerne an diesen Materialien und die Steine tragen auch zum Krallenabrieb bei.
Korkröhren sind auch ein netter Tunnel für Meerschweinchen – sofern sie groß genug sind.
UV-Lampen und Wärme-Lampen
Infos zu UV-Lampen und Wärme-Lampen wie Rotlicht und Dunkelstrahler gibt es hier. Diese Lampen sollten unserer Meinung nach bei der Innenhaltung von Meerschweinchen nicht fehlen.
Warum empfehlen wir diese Lampen?
Meerschweinchen in Innenhaltung haben in der Regel niemals die Möglichkeit, direkt im Sonnenlicht zu sitzen. Nur durch direktes Sonnenlicht von April bis September jedoch wird die Vitamin D Bildung im Körper angeregt. Dies funktioniert nicht, wenn das Sonnenlicht durch Fensterscheiben fällt. Daher ist es ratsam, Meerschweinchen in Innenhaltung eine UV-Lampe anzuschalten.
Meerschweinchen lieben zudem Wärme. Diese kann nicht nur fördernd für ihre Gesundheit sein, sondern entspannt sie auch. Meerschweinchen ruhen sehr gerne im Rotlicht oder unter einem Dunkelstrahler - nicht nur, aber gerade auch, wenn sie krank sind. Eine dieser Lampen kann man daher immer gut für Meerschweinchen da haben.
Nette Extras
Nun stellen wir euch noch ein paar nette Extras vor, die zwar nicht unbedingt nötig sind für Meerschweinchen, ihr Leben aber bereichern kann :-)
Kuschelsachen
Meerschweinchen lieben Kuschelsachen abgöttisch! :-)
Da man so viele Beispielfotos zu diesem Thema zeigen kann, haben wir den Kuschelsachen eine extra Seite gewidmet: diese findet ihr hier.
Etagen und Rampen
Etagen sind, wie bereits auf den anderen Seiten erwähnt, eigentlich nicht wirklich was für Meerschweinchen. Sie dürfen nicht zur Grundfläche hinzugezählt werden, da sie den vorhandenen Platz nicht als Rennstrecke erweitern. Auch darf darin nichts gefüttert werden, was es im Bodengehege nicht gibt, um kein Meerschweinchen auf die Etage zu zwingen. Meerschweinchen mögen Etagen vor allem deswegen, weil sie darunter Schutz finden können. Die Etage sollte von allen Seiten begrenzt und gesichert sein.
Wenn die Etage sich sicher für die Meerschweinchen anfühlt und eine geeignete Rampe an der Etage angebracht ist, dann nutzen die Meerschweinchen die Etage in der Regel schon.
Die Rampe sollte nicht sehr steil, seitlich begrenzt und mit einem rutschfesten Belag belegt sein. Dafür eignet sich z.B. Teichfolie oder Teppich - letzterer lässt sich aber leider schlechter säubern. Wenn die Meerschweinchen sich nicht trauen, die Rampe zu nutzen
Hier seht ihr Beispiele für geeignete Rampen.
Die letzte Rampe könnt ihr in Benutzung in diesem Video sehen: es zeigt ein Gehege für Meerschweinchen, welches mit einem schönen, großen Auslauf über die Rampe an angeschlossen ist: https://fb.watch/aH-ogkGjXK/
Hier könnt ihr eine nette, flache, mit rutschfestem Stoff / Teppich belegte Rampe sehen, die ein Innengehege mit Streu mit dem Rest des Zimmers verbindet. So können die Meerschweinchen jederzeit im Zimmer umherlaufen.
Man kann ebenfalls kleine Außenhäuser und Kleintierställe auch in Innengehegen anbieten. Dies ist nur ein Zusatz zur Grundfläche und stellt eine Art Etage dar. Wenn man alte oder kranke Meerschweinchen in der Gruppe hat, die dieses Häuschen nicht nutzen könnten, weil sie nicht die Rampe hinaufgehen könnten, sollte man es ebenerdig setzen (durch z.B. Abmontieren oder Absägen der Beine) oder nicht anbieten, da es diesen Tieren gegenüber unfair wäre. Meerschweinchen mögen solche Häuschen nämlich sehr gerne – schöner für sie ist es daher eigentlich immer, wenn diese Häuser auf dem Boden stehen und nicht auf Beinen in der Höhe.
Futter erarbeiten: Intelligenzspielzeuge
Es gibt die Möglichkeit, Leckerchen und kleine Snacks (z.B. getrocknete Gemüsestückchen wie Rote Beete oder Möhre, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne und andere Saaten) in Intelligenzspielzeugen für Meerschweinchen anzubieten. Dies unterhält die Meerschweinchen und sorgt auch für zusätzliche Bewegung.
Dazu eignen sich solche Snackbretter: diese gibt es in verschiedenen Ausführungen, sie heißen z.B. Öttbrett, Snack Board oder Futterblume.
Bei diesen Snackbrettern müssen die Meerschweinchen kleine Deckelchen anheben oder zur Seite schieben. Den Dreh haben sie in der Regel schnell raus und sie entwickeln dazu ihre eigenen Taktiken: Deckelchen mit der Pfote wegschieben oder mit dem Maul anheben - oder geduldig neben dem Snackbrett sitzen und warten, bis ein Partnertier den Deckel entfernt hat und dann beim Futtern des Snacks helfen ;)
Viele Firmen bieten einen Snackball an, meistens ist das grundlegende Konzept dabei immer gleich, nur die Farben verschieden: diese Bälle kann man mit kleinen Leckerchen füllen und durch eine flexibel einstellbare Öffnung fallen sie dann heraus, wenn das Meerschweinchen den Ball rollt. Auch hierbei verstehen viele Meerschweinchen schnell, wie es geht und haben viel Freude damit – manche Meerschweinchen rollen den Ball tatsächlich auch nur des Rollens an sich und sammeln die Snacks gar nicht auf. Dabei helfen dann gerne die Kollegen :-)
Man kann auch ganz einfach einen kleinen Karton mit Eingängen, eine Küchenpapierrolle oder Toilettenpapierrolle mit Heu und kleinen Snacks füllen. Auch dabei haben die Meerschweinchen Freude, sich die Snacks zu erarbeiten. Ebenfalls gibt es aus Weidenzweigen Bälle mit Heu und Snacks darin auch zu kaufen.
Was auch immer man an Intelligenzspielzeugen wählt - es ist wichtig, darauf zu achten, dass Snacks auch Snacks bleiben und nicht zu viel davon gefressen wird, was dann ungesund werden kann.
Nützliche Extras für den Menschen: die „Piggy-Cam“
Für Meerschweinchenhalter ist es ein besonderes Vergnügen, eine „Piggy Cam“ im Gehege installiert zu haben – also eine Überwachungskamera, mit der man die Meerschweinchen beobachten kann. Dies macht nicht nur Freude, sondern man kann auch kranke Schweinchen damit besser im Blick behalten, vor allem, wenn man das Haus verlassen muss.
Zudem kann man mit solchen Kameras aufzeichnen und Verhaltensweisen aufzeichnen und nachträglich beobachten oder auch mit Experten diskutieren, um mehr darüber zu erfahren, warum das Meerschweinchen sich so verhält.
Es eignen sich Kameras, die man flexibel per App einstellen kann, so dass sie z.B. gar nicht, nur bei Bewegungserkennung oder dauerhaft auf einer Speicherkarte aufzeichnen. Die Kamera sollte im Dunkeln mit Infrarot aufzeichnen können. Nett ist auch, wenn man mit den Meerschweinchen oder sich bei den Meerschweinchen befindlichen Personen durch die Kamera sprechen kann.
Die Kamera sollte zudem per App-Steuerung beweglich sein, wenn sie das Gehege nicht in einem komplett erfasst.
Für so eine Kamera ist WLAN oder eine LAN-Verbindung per Kabel im Meerschweinchenzimmer Voraussetzung. Die Kameras zeichnen je nach Einstellung aber auch auf, wenn man das WLAN ausschaltet, z.B. nachts. Ebenfalls braucht die Kamera Strom und somit eine Steckdose in der Nähe.
Hier seht ihr Fotos von einer Überwachungskamera: Übersicht in einer App über Aufnahmen von zwei Kameras für zwei verschiedene Meerschweinchen-Gruppen; Infrarot-Aufnahmen bei Dunkelheit (schwarz-weiß -Bilder) und Aufnahmen bei Tageslicht.
Zum Abschluss könnt ihr hier nun noch ein paar Videos von unseren Meerschweinchen bei Aktivitäten in ihrem Innengehege (9 qm) anschauen
https://www.youtube.com/watch?v=ZIAT4VAfBkU
Nachts: https://youtu.be/IGxbSpj_BUA
Bei der Fütterung: https://youtu.be/c1VmFd6idr4
Unterbrechung beim Misten: https://youtu.be/624GwDOgTgk
Junge Hüpfer im Gehege.
Abends Frühsommer 2016 im Gehege:
Im Innengehege 2016: