Huminsäure, Moor oder Heilerde sowie Apfelpektin eignen sich hervorragend für den Darmaufbau und zur Entgiftung bei Meerschweinchen, vor allem nach Krankheiten und Antibiotika-Gaben (mehr Infos dazu hier).
Wir setzen diese natürlichen Heilmittel ständig ein im täglichen Alltag mit akut und chronisch kranken Meerschweinchen und wir sind überzeugt, dass sie von Vorteil für die Gesundheit unserer Meerschweinchen sind.
Daher möchten wir in diesem Text ausführlich auf die Vorteile dieser Mittel eingehen und Tipps für ihre Gabe beim Meerschweinchen aufschreiben.
Was sind Darmaufbau und Entgiftung?
Entgiftung bedeutet, dass der Körper unterstützt werden soll, für ihn ungesunde und in höheren Mengen schädliche Substanzen auszuscheiden, wie z.B. giftige Stoffe, die das Tier über die Nahrung oder als Medikamente aufgenommen hat oder die in seinem Körper durch z.B. Bakterien gebildet wurden. Manche Nahrungsmittel und Heilmittel regen die Leistung der Organe, den Körper zu Entgiften, an – u.a. haben wir hier Beispiele solcher Mittel genannt. Wiederum gibt es auch Substanzen, die Gifte binden können, z.B. während der Verdauung im Darm, so dass der Körper sie dann ausscheiden kann und sie ihn nicht mehr belasten. Solche Mittel möchten wir in diesem Text vorstellen.
Mit Darmaufbau ist gemeint, dass die gesunden Bakterien im Darm unterstützt werden, sich wieder zu vermehren und die Darmschleimhäute in ihrer Regeneration gefördert werden. Dies ist wichtig für das Immunsystem, eine gesunde Verdauung und das Wohlbefinden des Meerschweinchens.
Da Probiotika eventuell nicht passende Bakterien für die Darmflora des Meerschweinchens enthalten und auch schaden könnten (mehr Infos hier), nutzen wir lieber Huminsäure, Moor oder Heilerde und eventuell auch Apfelpektin. Gerade letzteres wirkt u.a. auch als Präbiotikum, welches die guten Darmbakterien anfüttert.
Kurzer Einschub:
Eine schlechte Darmflora beim Meerschweinchen führt unseren Erfahrungen nach nicht akut zu Problemen wie Durchfall oder Aufgasungen – dies hat immer andere Gründe und in der Regel sind es Krankheiten anderer Organe als der Darm und/oder Darmparasiten, die dazu führen. Dennoch kann auch dann Darmaufbau und Entgiftung nicht schaden – zusätzlich zur Behandlung der eigentlichen Erkrankung. Mehr Infos zu Durchfall könnt ihr hier nachlesen und Infos zu Aufgasungen hier.
Mehr zum Thema Magen-Darm-Probleme beim Meerschweinchen ist hier aufgeführt.
Darmaufbau und Entgiftung mit natürlichen Mitteln
Grundlegend wichtig für eine gute Entgiftungsfunktion des Körpers und eine gesunde Darmflora sind beim Meerschweinchen vor allem die Haltungsbedingungen: ein sauberes, ausreichend grosses Gehege mit viel Platz (Infos hier) und eine Ernährung mit jederzeit viel zur Verfügung stehendes, vielfältig gestaltetes Frischfutter mit Grün aus der Natur (Infos zu einer gesunden Ernährung von Meerschweinchen hier).
Dazu können Huminsäure, Moor, Heilerde und Apfelpektin die Entgiftung zusätzlich stark fördern, indem sie Gifte binden und die natürliche, gesunde Darmflora des Meerschweinchens fördern. Sie sind gut in Wasser löslich und können den Meerschweinchen so auch gut gefüttert werden.
Für eine Kur zum Darmaufbau und zur Entgiftung beim Meerschweinchen arbeiten wir in der Regel mit einem Brei mit Huminsäure oder Moor und Apfelpektin für einen Zeitraum von 2 Wochen und anschließend nur noch mit Brei mit Huminsäure oder Moor für weitere 4 Wochen. Diese Mittel werden (je eine Messerspitze pro Tier pro Gabe) dazu mit Wasser und einem Breipulver (mehr Infos dazu hier, z.B. Gerstengraspulver) gemischt und zu einem relativ flüssigen Brei angemischt. Diesen kann man mit einer 1 ml Spritze den Meerschweinchen ins Mäulchen geben – Tipps, wie man dies macht, gibt es hier.
Meistens nehmen die Schweinchen den Brei dann schon begeistert von alleine und auch frei im Gehege. Dies hat den Vorteil, dass man auch noch zusätzlich Flüssigkeit ins Schweinchen bekommt. Tipps zur Gabe von
Wenn man zusätzlich noch Apfelpektin beimischt, ergibt das dann meist einen festeren Brei. Diesen kann man auf einem Schälchen ins Gehege stellen, was sich dann auch gut für scheuere Schweinchen eignet, die vielleicht nicht gern Brei aus der Spritze nehmen möchten. Da der Brei mit Apfelpektin ggf. im Darm des Schweinchens noch etwas nachquillt und dieser festere Brei keine Flüssigkeit stellt, sollte das Meerschweinchen viel Frischfutter erhalten (dies ist auch generell immer wichtig – mehr Infos zu einer gesunden Ernährung von Meerschweinchen gibt es hier).
Mehr Infos und Tipps zur Gabe dieser Mittel beim Meerschweinchen sind weiter unten im Text aufgeführt, wenn die einzelnen Mittel genauer beschrieben werden.
Es gibt noch weitere natürliche Mittel zum Binden von Giften, wie z.B. Chlorella und Zeolith, da wir aber mit Huminsäure, Moor, Heilerde und Apfelpektin zufrieden sind in ihrem Einsatz beim Meerschweinchen, haben wir mit folgenden Mitteln keine Erfahrungen. Zeolith kann aber sicher ohne Probleme vergleichbar mit z.B. Heilerde beim Meerschweinchen eingesetzt werden.
Aktivkohle, die ebenfalls stark Gifte binden kann, kann den Meerschweinchen vergleichbar wie Heilerde ebenfalls in Brei angeboten werden. Da wir in einer Gabe von Huminsäure mehr Vorteile sehen, bieten wir den Meerschweinchen lediglich Aktivkohle in Tablettenform zur freien Verfügung im Saatennapf (Infos hier) an. So können sie sich bei Bedarf daran bedienen.
Huminsäure hat ein paar Vorteile gegenüber Heilerde und ist auch, zusätzlich zu Kräutern etc., in Moor vorhanden. Die verschiedenen Präparate Huminsäure, Moor und Heilerde haben unterschiedliche Vor- und Nachteile. Unser Favorit ist die Huminsäure, aber auch das Moor – dennoch hat auch die Heilerde ihren Einsatzbereich.
Mehr detaillierte Infos zu Huminsäure, Moor, Heilerde und Apfelpektin haben wir nun im folgenden Text zusammengestellt.
ACHTUNG:
Huminsäure, Moor, Heilerde und Apfelpektin können Gifte binden und somit auch Medikamente. Daher sollten sie immer mit mindestens 4 Stunden Abstand vor und nach Medikamenten gegeben werden.
Da Meerschweinchen ihren Blinddarmkot fressen, könnten sie diese Mittel wieder aufnehmen, wenn diese sich in ihrem Kot befinden sollten. Dies könnte die Wirkung von Medikamenten wie Schmerzmittel und Antibiotika mindern. Daher sollte eine Kur zum Darmaufbau mit diesen Mitteln im Zweifel erst nach Absetzen des Antibiotikums durchführt werden. Kommt es zu Durchfällen aufgrund der Einnahme von Antibiotika, geben wir diese Mittel kurzzeitig trotz der Einnahme des Antibiotikums, bis die Probleme vorüber sind. Mehr zu dem Thema haben wir hier aufgeschrieben.
Bekommt ein Meerschweinchen dauerhaft Medikamente (z.B. Schmerzmittel oder Herzmedikamente) und soll welche der genannten Mittel zum Darmaufbau bekommen, so halten wir mit der Gabe dieser Mittel so viel Abstand wie möglich zu den Medikamenten.
Huminsäure
-> Vorteile von Huminsäuren
Huminsäuren bilden sich im Boden, wenn sich organische Materialien zersetzen. Sie binden nicht nur Schadstoffe und tragen somit zur Entgiftung bei, sondern sie helfen auch dem Magen-Darm-System, sich zu regenerieren, in dem sie sich schützend auf die Schleimhäute legen. Ebenso wirken sie gegen einige Mikroorganismen und somit antibakteriell und antimykotisch. Sie können das Immunsystem stimulieren und die Nährstoffaufnahme im Darm erhöhen.
Beim Meerschweinchen (und auch anderen Tieren) können Huminsäuren wie im ersten Abschnitt schon angedeutet bei einer Vielzahl Krankheiten Gutes bewirken, wie oben schon genannt sind das z.B. Hauterkrankungen (z.B. innerlich und als Fußbäder bei Ballenabszessen), Leber- und Nierenprobleme, Stoffwechselprobleme, Allergien, Nährstoffmängel (zu dünne oder zu dicke Tiere haben häufig Probleme bei der Nährstoffversorgung und mit dem Stoffwechsel), Immunschwäche, vielfältige Magen-Darm-Probleme und mehr. Empfehlenswert ist es ebenfalls bei Tieren, die sich nach einer Krankheit erholen und Medikamente wie Antibiotika nehmen mussten. Auch Meerschweinchen aus schlechter Haltung tut so eine Kur in der Regel sehr gut.
-> Empfehlenswerte Präparate
Als medizinisch am effektivsten gelten besondere Huminsäuren, die WH67 Huminsäuren, diese sind aber nicht immer in allen Präparaten enthalten. Manche Präparate sind leider auch durch Schadstoffe belastet und somit belasten sie den Körper damit auch wieder.
Empfehlenswerte Präparate mit den WH67 Huminsäuren stellt die Firma Weinböhla her. Wir nutzen gerne das Huminsäure-Präparat Sobamin dieser Firma. Dies ist ein schwarzes Pulver ohne Geschmack oder Geruch.
-> Wie gibt man Meerschweinchen Huminsäure?
Weinböhla gibt bei dem Präparat Sobamin eine Dosierung von 1g pro kg Körpergewicht an – sehr vermutlich wirkt aber auch schon weniger Huminsäure.
Wir geben den Meerschweinchen ca. eine Messerspitze auf ca. 5 ml Wasser oder Brei, z.B. Bio-Gerstengrasbrei. Wenn die Meerschweinchen den Huminsäurebrei sehr gerne mögen, kann man auch mehr geben.
In diesem Video sieht man die eigentlich scheue und Spritzen gegenüber eher skeptische Milia, die sich aber sehr für Huminsäurebrei begeistern konnte:
https://www.youtube.com/watch?v=rWTXWtMnrKg&feature=youtu.be
In diesem Video sieht man die Meerschweinchen Fillion und Delilah Huminsäure-Brei nehmen:
https://www.youtube.com/watch?v=2c-Nch2vwl8
Damit die Schweinchen die Huminsäure kennenlernen können, kann man den Meerschweinchen anfangs in den ersten Tagen 2-3ml vom Brei mit Huminsäure ins Mäulchen geben. Wir zwingen Huminsäure aber nicht auf, wenn die Meerschweinchen sie danach nicht freiwillig nehmen möchten, denn dies wird Gründe haben, die wir vielleicht nicht erkennen können.
-> Was gibt es bei der Gabe von Huminsäure zu beachten?
ACHTUNG: Huminsäure kann Medikamente binden! Daher ist es wichtig, sie dem Meerschweinchen nicht zusammen mit Medikamenten zu geben (dies gilt auch für ätherische Öle wie z.B. Colosan). Wir halten mindestens einen Abstand von 4 Std vorher und nach Medikamenten ein. Ebenso geben wir Huminsäure erst nach einer Spot On-Behandlung gegen Milben. Soll ein Spot On z.B. 3 Wochen lang wirken, geben wir in dieser Zeit keine Huminsäure, da wir die Erfahrung gemacht haben, dass die Spot Ons sonst nicht so lange wirken – obwohl die Huminsäure sie eigentlich nicht binden kann, weil diese aufgrund ihrer Größe den Darm nicht verlässt. Dennoch haben wir schon ein paar Mal diese Beobachtung gemacht.
Nebenwirkungen von Huminsäure haben wir in der Regel bei den Meerschweinchen keine beobachtet. Selten kam es ein paar Tage zu etwas weicherem Kot nach Beginn der Kur mit Huminsäure – dies könnte ein Zeichen der Entgiftung und der Umstellung der Darmflora sein. Den Meerschweinchen ging es derweil aber gut und der Kot wurde dann auch, trotz weiterer Gabe von Huminsäure, bald wieder fester.
Individuell kann es natürlich immer mal Unverträglichkeiten geben und bei einer stark angegriffenen Magen- oder Darmschleimhaut, könnte Huminsäure auch nicht so gut und reizend sein. Ob ein Meerschweinchen Problemen mit den inneren Schleimhäuten hat, können wir natürlich nicht wirklich wissen. Daher sollte man sein Tier einfach gut beobachten, auf das eigene Bauchgefühl hören und ihm Huminsäure nicht aufzwingen, wenn es diese nicht nehmen mag. Möchte ein Meerschweinchen die Huminsäure partout auch nach der Kennlernphase dieser anfangs nicht, schauen wir, ob es stattdessen lieber Tiermoor oder Heilerde in Brei nehmen mag.
Moor
-> Vorteile von Moor
Moor ist ein reines Naturprodukt aus Feuchtgebieten, in denen im wässrigen Boden organische Materialien zersetzt werden. Dadurch entstehen eine Vielzahl an Spurenelementen und Mineralien im Moor, z.B. auch Huminsäuren.
Moot kann abgebaut werden kann, um es zu verarbeiten z.B. zu einem Präparat, was eingenommen werden kann.
Statt oder zusätzlich zu der reinen Huminsäure kann man auch Moor nutzen für den Darmaufbau und für die Entgiftung von Meerschweinchen.
Wir wurden gefragt, was besser ist: ein Präparat aus reiner Huminsäure wie Sobamin oder das Moor.
Ein Vergleich der beiden Substanzen hinkt aber, besteht Sobamin konzentriert aus den "medizinisch effektivsten" Huminsäuren und das Moor enthält nicht nur explizit diese, dafür dazu noch andere Huminsäuren und auch einige andere Inhaltsstoffe mehr, die ebenfalls heilsam wirken können. Das Moor bettet die Huminsäuren in ihre natürlichen Umgebung ein sozusagen – daher sind sie weniger konzentriert und wir haben das Gefühl, es wirkt "sanfter" auf die Schleimhäute. Daher könnte es bei angegriffenen Magen- und Darmschleimhäuten die bessere Wahl sein.
Beide Präparate haben ihre Berechtigung - insofern nutzen wir auch gerne mal beide zusammen in einem Brei oder lassen die Tiere wählen, welches Präparat sie lieber mögen.
-> Empfehlenswerte Präparate
Wir nutzen gerne das Trinkmoor oder Tiermoor von Sonnenmoor.
Es gibt sicher auch andere gute Moorprodukte, aber wir haben bisher keine Erfahrungen mit den Moorprodukten anderer Hersteller.
-> Wie gibt man Meerschweinchen Moor?
Man kann den Tieren das Moor 1:1 mit Wasser gemischt per Spritze geben. Mögen sie das nicht so gerne, kann man es auch mit etwas Breipulver anrühren.
Eine genaue Dosisangabe gibt es nicht, wir mischen meist 5 ml aus gleichen Anteilen Moor und Wasser zusammen und geben eventuell etwas Breipulver, z.B. Bio-Gerstengraspulver, hinzu. Mögen die Meerschweinchen den Mix gerne, kann man ihnen auch mehr davon geben.
Wir machen die Mischung meist sehr flüssig, so dass man den Meerschweinchen den Brei gut mittels Spritze geben kann. Etwas fester angerührt mit mehr Breipulver oder zusätzlich noch Apfelpektin, kann man das Moor auch auf einem Tellerchen im Gehege anbieten.
Dieses Video zeigt, wie Meerschweinchen solchen Moor-Brei bekommen, vom Teller und aus einer Spritze:
https://www.youtube.com/watch?v=FBVwJbOh8X4
Teil 1 des Videos zeigt die beiden 7 Jahre alten Schweinchen Peyton und Cary, wie sie etwas dickeren Tiermoor-Brei genüsslich verspeisen.
Teil 2 des Videos zeigt, wie wir das Tiermoor mit Gerstengraspulver und Wasser zu diesem dickeren, aber auch einem flüssigeren Brei anrühren. In Videoabschnitt 3 und 4 bekommen die Meerschweinchen Lina, Quentin und Claire dann den flüssigeren Tiermoor-Brei mit einer Spritze. Lina trinkt im Video den Tiermoor-Brei zum ersten Mal aus der Spritze. Der blinde Quentin war im Video noch etwas verschlafen - normal bekam er sofort mit, wenn wir den Brei anrührten, stand dann schon still, aber sehr hungrig schauend, hinter uns und wollte unverzüglich gerne etwas vom Brei bekommen :-)
-> Was gibt es bei der Gabe von Moor zu beachten?
ACHTUNG: Moor kann Medikamente binden! Daher ist es wichtig, es dem Meerschweinchen nicht zusammen mit Medikamenten zu geben (dies gilt auch für ätherische Öle wie z.B. Colosan). Wir halten mindestens einen Abstand von 4 Std vorher und nach Medikamenten ein.
Nebenwirkungen von Moor haben wir bisher bei den Meerschweinchen keine beobachtet. Das Moor wird mal gerne, mal gar nicht von den Meerschweinchen genommen - warum wissen wir nicht, wir lassen den Tieren dann aber die Wahl und zwingen das Moor nicht auf, wenn sie es nicht nehmen möchten.
Heilerde
-> Vorteile von Heilerde
Heilerde ist Löss, ein Bodensediment aus der Eiszeit. Es gibt einige unterschiedliche Arten von Heilerde und man kann diese als Pulver kaufen und.
Heilerde ist in der Lage Gifte binden. Heilerde kann daher im Körper des Meerschweinchens Schadstoffe binden, den Stoffwechsel des Tieres anregen, die Darmflora stabilisieren und helfen, den Körper zu entsäuern.
Dennoch kann Heilerde auch Nährstoffe binden und wenn die Aufenthaltsdauer im Darm zu lang ist, kann es sein, dass sie Gifte wieder abgibt, was bei Huminsäure nicht so sein soll. Einmal gebunden, bleiben die Gifte bei Huminsäure auch gebunden. Deshalb geht bei uns die Tendenz erst immer zur Huminsäure, Heilerde ist aber auch ein tolles Mittel und hat sicherlich ihre Berechtigung – gerade, wenn ein Meerschweinchen Huminsäure ablehnt. Huminsäure könnte etwas reizender auf angegriffene Magen- oder Darmschleimhäute wirken, weshalb dann Heilerde mehr Sinn machen würde, die diesbezüglich sanfter wirken kann.
-> Empfehlenswerte Präparate
Als Präparat eignet sich Heilerde von Luvos, am besten in ultrafeiner Qualität (je feiner die Partikel der Heilerde, umso besser kann sie Gifte binden).
Man kann auch andere Arten von Heilerde mit guter Qualität nutzen, z.B. Grüne Heilerde oder AionA.
Heilerde kann auch Medikamente binden und sollte daher im Abstand von ca. 4 Stunden vor und nach den Medikamenten nicht gegeben werden. Da Heilerde Nährstoffe binden kann und Huminsäuren effektiver in Bezug auf Darmaufbau und Entgiftung sein können, bevorzugen wir Huminsäure-Präparate.
Heilerde-Kekse sind eine tolle Möglichkeit, den Meerschweinchen die Heilerde jederzeit zu ihrer Verfügung im Gehege anzubieten. So können sie bei Bedarf (z.B. bei Bauchweh oder Durchfall) davon naschen – bekommen sie wichtige Medikamente, sollte man aufpassen, dass sie dann aber nicht zeitnah von den Heilerde-Keksen probieren und die Kekse eventuell lieber rausnehmen vorübergehend. Für diese Kekse rührt man Heilerde einfach mit Wasser zu einem dicken Brei an, gießt Kleckse auf einen Teller und lässt diese trocknen. Da kann man auch noch Huminsäure und/oder auch Apfelpektin rein mischen dann.
Wir haben die Heilerde-Kekse neben Kohletabletten (aus Aktivkohle, auch zur Entgiftung) jederzeit im Saatennapf (Infos zu Saaten hier) im Angebot.
Wir finden es wichtig, dass die Meerschweine jederzeit Heilerde auch zur freien Verfügung haben. Tiere suchen in der Natur bei Bedarf nach spezieller Erde, die sie dann essen. Es gibt Elefantenherden, die für tonhaltige Erde (die nutzen sie u.a. gegen Vergiftungen) ganze Wälder umgraben etc. Viele solcher Fakten stehen im Buch „Wild Health – Gesundheit aus der Wildnis“ der Biologin Cindy Engel, gespickt mit Studien und wichtigen Beobachtungen von Wissenschaftlern. Die Lektüre des Buches ist für jeden interessierten Tierhalter sehr zu empfehlen!
Seitdem wir das Buch gelesen haben, haben wir auch wieder einen guten, natürlichen Salzkristall für die Meerschweinchen im Angebot, da ihre Ernährung in unserer Gefangenschaft zu natriumarm sein kann, Natrium aber für viele Vorgänge im Körper von großer Bedeutung ist und vor allem auch wichtig bei der Entgiftung sein kann. Mehr zum Thema Salz für Meerschweinchen könnt ihr hier nachlesen.
-> Wie gibt man Meerschweinchen Heilerde?
Man kann den Meerschweinchen 1-2 Messerspitzen Heilerde auf ca. 5 ml flüssig angerührten Brei geben. Mögen sie die Mischung gerne und vertragen sie gut, kann man auch mehr davon geben.
-> Was gibt es bei der Gabe zu beachten?
ACHTUNG: Heilerde kann Medikamente binden! Daher ist es wichtig, sie dem Meerschweinchen nicht zusammen mit Medikamenten zu geben (dies gilt auch für ätherische Öle wie z.B. Colosan). Wir halten mindestens einen Abstand von 4 Std vorher und nach Medikamenten ein.
Nebenwirkungen von Heilerde haben wir bisher bei den Meerschweinchen keine beobachtet. Brei mit Heilerde wird mal gerne, mal gar nicht von den Meerschweinchen genommen - warum wissen wir nicht, wir lassen den Tieren dann aber die Wahl und zwingen Heilerde nicht auf, wenn sie es nicht nehmen möchten.
Apfelpektin
-> Vorteile von Apfelpektin
Antibiotika, Stress, ungesunde Nahrung und Lebensumstände schwächen die Darmflora von Meerschweinchen, das bedeutet die guten Darmbakterien werden vermindert. Diese können durch eine gesunde Fütterung (Infos dazu hier) für Meerschweinchen wieder aufgebaut werden. Auch Probiotika können die guten Darmbakterien fördern, jedoch ist beim Meerschweinchen nicht ganz klar, welche Probiotika für sie sinnvoll und gesund sind. Mehr Gedanken dazu haben wir hier aufgeschrieben. Da Probiotika im Darm auch Schaden anrichten können, setzen wir lieber auf Präbiotika, also Nahrung für die gesunden Darmbakterien, die somit die natürliche, gesunde Darmflora des Meerschweinchens fördert.
Apfelpektin ist eine pulvrige, säuerlich schmeckende Substanz, die in Äpfeln vorkommt und solch ein Präbiotikum darstellt für die Darmbakterien des Meerschweinchens. Da Apfelpektin stark Wasser bindet und quillt, kann es auch Durchfall entgegen wirken – Durchfall hat aber immer eine Ursache und diese ist dadurch natürlich nicht behoben, sofern sie nicht durch Gifte entstanden ist, die Apfelpektin gebunden hat. Mehr Infos zu Durchfall beim Meerschweinchen gibt es hier. Zeitgleich entgiftet Apfelpektin auch, in dem es Gifte binden kann.
Daher macht es auch Sinn, den Meerschweinchen immer einen Apfel im Gehege anzubieten, der neben Pektin noch viele weitere gute Inhaltsstoffe stellt. Da reines/isoliertes Apfelpektin aber bei Bedarf zum Darmaufbau noch effektiver ist, setzen wir es auch mit Wasser angerührt als Brei für Meerschweinchen ein.
-> Empfehlenswerte Präparate
Apfelpektin kann man in Drogerien, Apotheken und Webshops kaufen.
In vielen Apfelpektin-Präparaten ist leider Zucker enthalten, was wir vermeiden möchten, da es ungesund für Meerschweinchen ist. Daher nutzen wir gerne dieses Apfelpektin von Natura (es lässt sich auch gut mit Wasser anrühren, was nicht immer der Fall ist): https://www.amazon.de/dp/B0032TTC6Y/ref=cm_sw_r_cp_api_i_RbyWEbDFHA0NJ
-> Wie gibt man Meerschweinchen Apfelpektin?
Man benötigt vom Apfelpektin auf ca. 5 ml Wasser eine Messerspitze. Es quillt stark in Wasser, daher macht es Sinn, es erst mit leckerem Breipulver (z.B. Bio-Gerstengrasbrei) zu mischen und dann mit Wasser anzurühren (ansonsten wird das Apfelpektin nur ein fester Klumpen mit Wasser und kein Brei). Danach sollte man die Mischung 20-30 Minuten stehen lassen und ist sie zu fest geworden, erneut mit Wasser verdünnen und 20 Minuten stehen lassen. Die Mischung kann man, wenn sie zu fest geworden ist, um sie durch eine Spritze dem Meerschweinchen zu verabreichen, auf einem kleinen Tellerchen anbieten.
Wenn wir Heilerde oder Apfelpektin zu Huminsäure mischen und gleichzeitig geben, so mischen wir es in einem Verhältnis 1:1. Wenn ein Meerschweinchen die Mischung ablehnt, sollten die Komponenten auch nochmal einzeln angerührt angeboten werden, damit es entscheiden kann, welches Mittel es vielleicht nehmen möchte.
Apfelpektin kann Nährstoffe binden, daher geben wir es den Meerschweinchen nur über einen Zeitraum von 2 Wochen zum Darmaufbau – in der Regel zusammen mit Huminsäure oder Tiermoor. Da die Darmregeneration aber länger dauert, geben wir den Meerschweinchen danach Huminsäure noch 1-2 Monate weiter zum Darmaufbau.
-> Was gibt es bei der Gabe zu beachten?
ACHTUNG: Apfelpektin kann Medikamente binden! Daher ist es wichtig, es dem Meerschweinchen nicht zusammen mit Medikamenten zu geben (dies gilt auch für ätherische Öle wie z.B. Colosan). Wir halten mindestens einen Abstand von 4 Std vorher und nach Medikamenten ein.
Nebenwirkungen von Apfelpektin haben wir bisher bei den Meerschweinchen keine beobachtet. Brei mit Apfelpektin wird mal gerne, mal gar nicht von den Meerschweinchen genommen - warum wissen wir nicht, wir lassen den Tieren dann aber die Wahl und zwingen Apfelpektin nicht auf, wenn sie es nicht nehmen möchten.