Wenn Meerschweinchen sich kratzen und die Haut angegriffen aussieht, dann haben sie in der Regel innere oder äußere Hautparasiten. Innere Hautparasiten sind z.B. Grabmilben, die sich unter der Haut durchfressen. Äußere Hautparasiten sind andere Arten von Milben, die sich nur auf der Haut befinden, Haarlinge und Flöhe, aber auch Hautpilze, die sich jedoch in tiefere Hautschichten vorarbeiten können.
Ob es sich um einen Hautpilz oder um Milben, Haarlinge etc. handelt, ist oft gar nicht so leicht zu unterscheiden - und beides kann auch gut zusammen vorkommen. Zeitgleich können entsprechende Hautstellen sich sogar entzünden.
So schaut gesundes Meerschweinchenfell aus:
Symptome
Gesundes Meerschweinchenfell liegt glatt an und glänzt - bei Rassen mit gewelltem oder gelocktem Fell etwas weniger, als bei Glatthaar-Meerschweinchen. Wenn Meerschweinchen sich putzen, sieht ihr Fell manchmal etwas strubbelig oder eingedrückt aus, dies ist aber normal. Wenn das Fell allerdings stumpf wird, ausfällt und lichter wird, abgeknabbert aussieht an manchen Stellen oder absteht, sollte man genauer nach einer Ursache suchen. Wenn Meerschweinchen sich aufregen, in Alarmbereitschaft sind, in Vergesellschaftungen grösser wirken wollen oder sich nach dem Putzen noch nicht ganz wieder „sortiert“ haben, kann das Fell etwas abstehen bzw. aufgestellt sein. Wenn Meerschweinchen dies jedoch öfter haben, dann stimmt in der Regel etwas nicht und Hautparasiten können die Ursache sein. Struppiges, stumpfes Fell kann jedoch auch ein Zeichen von Schmerzen sein.
Das Meerschweinchen hier im Bild putzt sich nur und ist danach wegen des längeren Fells etwas verstrubbelt :-)
Bei Hautpilz kann es zu kreisrundem Fellverlust kommen und die entsprechenden Stellen sind dann auch gerötet. Dennoch muss dies nicht immer so auffällig sein: es können auch größere Stellen des Körpers befallen sein, meist am Rücken und die komplette Haut ist dann gerötet und häufig auch schuppig. Hautpilz kann sich auch in dicken, zum Teil mehrfarbigen Krusten zeigen.
Meerschweinchen jucken sich in diesem Bereich dann vermehrt. Besonders häufig vorkommende „Juckstellen“ sind hinten auf dem hinteren Rücken, unter den Vorderbeinen, an den Hinterbeinen, unten am Bauch und seitlich auf der Schulter zu beobachten. Die Meerschweinchen kratzen sich dabei zum Teil mit ihren Zähnen und nicht nur mit den Pfoten, daher werden viele Juckstellen schnell blutig und krustig und werden oft fälschlicherweise für Bissspuren von anderen Tieren gehalten.
Hier seht ihr Beispiele für Meerschweinchen mit Hautpilz:
VORSICHT:
Hautpilz ist ansteckend für Menschen und andere Tiere!
Man sollte sich nach dem Händeln erkrankter Meerschweinchen die Hände gut waschen oder Einmalhandschuhe nutzen, bis der Pilz ausgeheilt ist.
Auch bei Milben, Haarlingen und Co. besteht Juckreiz, oft findet man gerötete Hautstellen, Stellen ohne Fell oder mit zerrupftem Fell durch Kratzen, oft auch blutige kleine Wunden und Krusten. Im weiter fortgeschrittenen Verlauf kann es zu dicken Krusten am Körper kommen und zu Krämpfen, bei denen die Meerschweinchen sich massiv versuchen, am Rücken zu kratzen und am Ende zum Teil starr und gebogen auf dem Rücken liegen. Handelt es sich um äußere Parasiten, kann man sie ggf. sogar krabbeln sehen.
Hautpilz verursacht vielleicht starkes Jucken, aber keine solche Krämpfe, dies ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal. Bei Hautpilz löst die Haut sich manchmal in kleinen dichten Schuppen mit Fell daran und sie braucht oft einige Wochen, bis sie sich richtig erholt hat.
Manchmal wächst beim Heilen der Wunden auch eine zusammenhängende größere (ca. um 1 Euro Stück groß) Hautfläche an den nachwachsenden Haaren in die Höhe.
Die Haut ist abgestorben durch den Pilz und darunter bildet sich neue Haut.
Da die Meerschweinchen sich durch kratzen dann diese grossen Schuppen ausreißen können mitsamt des Fells darunter und es zu blutigen Wunden kommen kann auf diese Weise, empfehlen wir, mit einer kleinen Schere die Schuppen von dem darunterliegenden Fell zu trennen und sie so selbst abzunehmen.
Auch bei kleineren Schuppen, die durch das Fell nach oben getragen wird, sollte man so verfahren. Dieser Fall ist aber sehr selten.
Ist die Haut stark beschädigt gewesen, so wächst das Fell später oft etwas dunkler nach. Manchmal, wenn die tieferen Hautschichten ebenfalls stark geschädigt wurden, wächst die Haut sehr schuppig nach und man kann sie mit einer fetten Creme (z.B. Hamamelis Creme von Weleda) gut feucht halten.
In seltenen Fällen haben wir die Erfahrungen gemacht, dass es dann aber nötig ist, die schuppige Haut an dieser Stelle ab und an mit sanfter Seife (wir nutzen die Hand-Flüssigseife von Lavera) zu waschen, da dies Schmutz entfernen und neu entstandenen Juckreiz durch Schmutz und Creme-Reste verhindert. Dies sind aber sehr seltene Ausnahmefälle - die Tipps möchten wir dennoch hier erwähnen.
Manche Meerschweinchen haben so einen Juckreiz, dass sie sich auf einmal sogar freiwillig im Gehege den Kopf vom Menschen kratzen lassen oder sogar andere Körperteile. Dies hat nichts mit Genuss oder Vertrauen zu tun, sondern ist Verzweiflung, da sie sich selbst oft an diesen Stellen nicht kratzen können. Meerschweinchen meiden solche Berührungen in der Regel normal immer und genießen sie nicht, sondern haben Stress und Angst in solchen Momenten. Ändert ein Meerschweinchen sein Verhalten und lässt dies geschehen, sollte man kritisch hinterfragen, ob es vielleicht krank ist und Juckreiz hat. Meerschweinchen lassen sich nur in ganz seltenen Ausnahmefällen und meist wenn dann auch nur auf dem Kopf freiwillig berühren. Ihre Sprache, Nein zu sagen zu Berührungen, wird leider in der Regel missverstanden oder will missverstanden werden, da das Bedürfnis des Menschen, sein Tier zu streicheln, leider oft vor das Wohl des Tieres gestellt wird.
Hier seht ihr Beispiele für Meerschweinchen mit Milben (vor allem Grabmilben) oder Haarlingen:
Haben Meerschweinchen Hautparasiten, dann ist meist die komplette Haut an Rücken und manchmal auch am Bauch gerötet. Dies kann man besonders gut an den felllosen Stellen hinter den Ohren erkennen, wenn die Meerschweinchen helle Haut haben.
Es ist normal, dass die meisten Meerschweinchen rundliche, felllose Stellen hinter den Ohren haben!
Diese Hautstellen aber röten sich oft nicht, wenn der Rest der Haut durch Parasiten gerötet ist. So hat man einen guten Vergleich zu der Haut, wie sie normal aussieht und es hilft, zu erkennen, ob Meerschweinchen Hautparasiten haben.
Nicht immer sind die Symptome von Hautparasiten so deutlich - es gibt auch Meerschweinchen, die einfach nur verzweifelt ihren Rücken anschauen, sich aber nicht kratzen. Oder die die Augen zukneifen und hocken und vermindert Nahrung zu sich nehmen.
Im Verlauf der Erkrankung kommt es dann natürlich zu Symptomen wie Juckreiz - aber wenn man sein Tier gut beobachtet und anhand dieser etwas weniger auffälligeren Symptome schon erkennt, dass etwas im Busch ist, muss man es ja nicht soweit kommen lassen.
Weitere Ursachen für felllose Stellen und Juckreiz:
Auf diesen Fotos sieht man Bissspuren: Meerschweinchen beißen sich eher selten richtig gegenseitig, sie rupfen sich eher Fell aus oder fügen den anderen Risse hinzu durch ihre scharfen Zähne - daher entstehen dann in der Regel nach Kämpfen solche Krusten an felllosen Stellen.
Auch um die Augen, Maulwinkel und um die Ohren kann es zu aufgekratzten und felllosen Stellen kommen bei Milben, Hautpilz etc. - jedoch kann der Bereich um die Augen auch aus anderen Gründen ohne Fell sein.
Wenn die Augen z.B. erkrankt sind und tränen und diese Flüssigkeit im Fell neben den Augen verklebt, dann kratzen Meerschweinchen sich allerdings manchmal auch das Fell neben den Augen weg - dies seht ihr hier im Bild.
Wäre es ein Hautpilz um das Auge, dann würde das Fell fehlen und die Haut ggf. schuppig oder gerötet sein.
Juckreiz kann auch durch eine sehr dichte Felldecke am Rücken entstehen, die bei vielen Meerschweinchenrassen durch Zucht entstanden ist und ihnen so Probleme bereiten kann.
Diesen Meerschweinchen sollte man die abgestorbenen Haare regelmässig vorsichtig auskämmen (mit einem Kamm oder FURminator; dabei das Fell im Nacken am besten mit einer Hand festhalten, damit man die Haut dort nicht nach hinten zieht beim nach hinten kämmen)
oder aber das Fell mit der Schere oder einem Schergerät an diesen Stellen etwas kürzer schneiden (nicht komplett abschneiden!).
Mehr Infos dazu gibt es hier.
Ebenfalls kann es zu kahlen Stellen unter dem Kinn am Hals kommen - dies geschieht aber manchmal auch, ohne dass die Meerschweinchen sich jucken. Sicher wissen wir es nicht, aber alle Tiere, die bei uns einen kahlen Fleck unter dem Hals hatten, hatten Probleme mit der Leber.
Vielleicht könnte dies ein Hinweis darauf sein.
Auch eine Schilddrüsenerkrankung kann zu lichtem Fell führen. Dies betrifft dann jedoch in der Regel den kompletten Körper und geht ohne Juckreiz und meist mit Gewichtsverlust bei sehr gutem Fressen einher.
Sehr selten führen auch Herzerkrankungen zu einem etwas lichteren Fell.
Zudem können auch durch Eierstockzysten und damit einhergehende hormonelle Probleme kahle Stellen im Fell entstehen. Diese befinden sich dann in der Regel großflächig seitlich am Bauch an den Flanken - treten dort Wunden auf, können zusätzlich Hautparasiten ins Spiel gekommen sein. Hier seht ihr kahle Flanken durch Eierstockzysten und gleichzeitig Kratzspuren aufgrund eines Grabmilbenbefalls.
Extrem selten können Milben auch Ursache für einen Lippengrind sein. Dieser kommt häufiger aber durch Hefen oder Bakterien unserer Erfahrung nach. Auch sind es oft Hefen, die für einen Befall der Maulwinkel ursächlich sind, was sich dann in Krusten und Hautveränderungen in diesem Bereich zeigt. Es hilft dann gut eine Nystatin-haltige Hautsalbe (Mykoderm).
Sehr selten kann es sein, dass sich Milben in den Ohren befinden. Die Meerschweinchen halten dann oft den Kopf schief (was auch bei EC und Mittelohrentzündungen ein Symptom sein kann) und kratzen sich vermehrt an den Ohren. Der Tierarzt kann mittels Otoskop in die Ohren schauen und prüfen, ob sich darin Milben befinden. Neigen Meerschweinchen zu viel Ohrenschmalz, kann dies Milben in den Ohren und auch Entzündungen begünstigen. Der Schmalz sollte daher regelmässig vorsichtig mit einem Q-Tip mit etwas Olivenöl daran oder einem Salizylsäure-Präparat gelöst werden.
Sonderfall Nissen: Nissen sind Eier mancher Milbenarten, die im Fell kleben. Nicht immer müssen Probleme daraus entstehen und manche Meerschweinchen haben immer mal wieder Nissen im Fell, ohne je irgendwie an Hautparasiten zu erkranken. Man kann die Nissen ausbürsten oder entsprechendes Fell abschneiden, aber sie können wiederkommen. Aus Erfahrung bringen die Mittel gegen Milben bei ihnen noch keinen Erfolg. Daher beobachten wir solche Fälle nur, wenn die Meerschweinchen keine Symptome zeigen.
Ursachen für Hautparasiten
Hautparasiten zeigen, wie Darmparasiten, immer an, dass das Immunsystem des Meerschweinchens etwas schwächelt. Daher sollte herausgefunden werden, ob das Meerschweinchen Stress (Umzug, Vergesellschaftung, Stress in der Gruppe oder durch eine ungünstige Umgebung etc.) oder weitere Erkrankungen (oft sind es Entzündungen im Körper) hat, die den Körper belasten. Ist das Tier generell gesundheitlich angeschlagen oder hat eine Krankheit hinter sich oder muss dauerhaft den Körper belastende Medikamente nehmen, dann kann man Dinge zur Immunsystemstärkung einsetzen und Darmaufbau betreiben.
Meerschweinchen neigen leider zu Entzündungen im Körper und obwohl wir Naturheilkunde-Fans sind, heilen diese Entzündungen bei Meerschweinchen unserer Erfahrung nach nicht ohne ein Antibiotikum aus. Oftmals gesellt sich auf eine solche Entzündung durch den geschwächten Körper und ein angeschlagenes Immunsystem dann auch eine Infektion mit Hautparasiten dazu. Manchmal sind Milben und Co. das erste Anzeichen, dass mit dem Tier etwas nicht stimmt.
Daher sollte, wenn mehr auffällig ist oder im Zweifel, mehr Diagnostik betrieben werden (Röntgenbilder, Ultraschall, Urin-Check). Im Falle einer Entzündung im Körper benötigt das Meerschweinchen zusätzlich zur Behandlung der Hautparasiten ein Antibiotikum.
Diagnostik
Wir haben leider nicht sehr motivierende Erfahrungen mit Diagnostik beim Tierarzt gemacht, was Hautparasiten angeht. Bei Hautgeschabseln kann man unter der Haut lebende Milben wie Grabmilben nicht zuverlässig finden - dies ist also in unseren Augen unnötiger Stress. Findet man keine Grabmilben, sind die Symptome aber da und wirkt es auch nicht wie Hautpilz, dann muss man die Meerschweinchen sowieso auf gut Glück mit einem Spot-on behandeln.
Auch Pilzkulturen haben sich nicht immer als hilfreich erwiesen und dauerten zudem oft mindestens 5-7 Tage - bis dahin musste man das Tier ja aber schon einmal auf Verdacht behandeln. Daher lassen wir Pilzkulturen nur in Notfällen anlegen.
Unserer Erfahrung nach wirken natürliche Mittel wie z.B. Rizol zum Teil deutlich besser, als schulmedizinische Mittel gegen Hautpilz. Da man die Meerschweinchen aufgrund von keinen Nebenwirkungen damit auch auf Verdacht behandeln kann, brauchen wir zuvor keine gesicherte Diagnose. Lediglich wenn nichts hilft, betreiben wir natürlich mehr Diagnostik.
Bei Verdacht auf Grabmilben nutzen wir auch Spot-ons auf Verdacht. Zwar sollte man diese Substanzen nur einsetzen, wenn nötig, jedoch sind sich unter der Haut durchfressende Milben furchtbar für die Tiere und verursachen nicht nur Schmerzen, sondern auch Stress.
Behandlungsmöglichkeiten und Gehegereinigung
Mit den natürlichen Mitteln können alle Meerschweinchen der Gruppe behandelt werden, da sie nicht schaden. Nutzt man aber ein Spot-on, so behandeln wir in der Regel nur das von den Hautparasiten betroffene Tier. Alle anderen Meerschweinchen scheinen sich gut gegen die Parasiten behaupten zu können, sonst wären sie auch erkrankt. Unserer Erfahrung nach stimmt es nicht, dass dann pauschal alle Tiere erkranken. Es kann sogar sein, dass sich bereits chronisch kranke oder alte Tiere gar nicht bei den Hautparasiten anstecken. Wiederum gibt es gesunde Tiere, die einfach dazu neigen. Es scheint also eine Art natürliche Anfälligkeit mancher Meerschweinchen für Hautparasiten geben zu können.
Dennoch sind wir der Meinung, dass man Tiere, die keine Hautparasiten haben und sich bis zum Behandlungsbeginn auch nicht angesteckt haben, nicht mit unnötiger Chemie belasten muss. Sie scheinen stark genug, die Hautparasiten abzuwehren.
Wir reinigen die Gehege der Tiere auch bei Hautparasiten weiterhin ganz normal. Eine gute Hygiene sollte immer Grundvoraussetzung sein, auch, wenn alle Tiere gesund sind. Hier werden keine Häuschen ausgebacken oder weggeworfen, auch nicht alle Einrichtungsgegenstände verbrannt etc.
Milben, Pilzsporen und Co. finden sich überall und man kann sie nicht komplett verhindern. Auch im Heu sind einige zu finden. Ist auffällig, dass eine Sorte Heu immer wieder zu Problemen führt, dann macht es natürlich Sinn, woanders zu kaufen.
Dennoch kommt es vor allem auf das Immunsystem der Tiere an, ob sie diese Erkrankungen abwehren können. Daher reicht eine normale Hygiene aus.
Generell empfiehlt sich auch bei einer Erkrankung bei Hautpilzen eine Stärkung des Immunsystems und Darmaufbau. Mehr Infos dazu gibt es hier.
Noch eine Info zu Hautpilzen: wenn Pilzstellen abheilen, werden sie oft noch schuppiger und diese Schuppen fallen dann ab.
Dies kann dann erst mal schlimmer als zuvor wirken, obwohl ein Heilprozess eingetreten ist.
Dies sind unsere Tipps zur Behandlung bei Hautpilz:
1. Rizol Zeta
Wir arbeiten jetzt seit weit über 10 Jahren mit Rizol Zeta bei Hautpilzen und mittlerweile auch einige Menschen und Meerschweinchen-Halter in unserem Umfeld. Wir haben dabei wirklich überzeugende Erfahrungen machen dürfen in Bezug auf eine zuverlässige Heilung bei den meisten Hautpilzen - sowohl beim Menschen als auch beim Meerschweinchen. Herausgefunden haben wir es aus der Not, als manche unserer Meerschweinchen den ganzen Rücken bis in tiefer Hautschichten mit Hautpilz versetzt hatten und es unter dem Mittel vom Tierarzt (Imaverol) nur zu noch mehr Juckreiz und zu immer schlimmeren Wunden kamen. Damals probierten wir in unserer Not verdünntes Rizol - und schon nach 1-2 Tagen stoppte der Juckreiz unserer Tiere komplett und man sah, dass die Pilzstellen zu heilen begannen. Obwohl der Hautpilz schon stark fortgeschritten war und die Haut massiv geschädigt hatte, heilte alles so dann sehr gut aus nach und nach und die Tiere erkrankten nie wieder an Hautpilz.
Aber was ist dieses Wundermittel Rizol denn nun genau? Rizole sind Mischungen aus ozonierten Ölen mit einem Hauptanteil an ozoniertem Rizinusöl. Es gibt verschiedene Arten je nach Zusätzen von unterschiedlichen Heilkräuterölen.
Unsere hier geschilderten Erfahrungen beziehen sich rein auf Rizol "Zeta".
Rizol Zeta kann man überall im Internet bestellen, in unserem Umfeld wurden gute Erfahrungen mit diesem hier gemacht https://www.amazon.de/Im-Unikum-%C3%96l-Rizol-Steidl-Vegan/dp/B07X63Z6RW (wenn man Amazon nicht unterstützen möchte, kann man es also auch woanders beziehen).
Ja, es wirkt recht teuer – hält dafür aber auch ewig, da immer nur ein paar Tropfen benötigt werden. Zudem kann man es nicht nur für die Behandlung von Hautpilz einsetzen, gerade auch beim Menschen sind die Einsatzmöglichkeiten sehr vielfältig (sehr gute Erfahrungen haben wir beim Menschen z.B. im Einsatz gegen Blasenentzündungen und Candida-Infektionen).
Bei der Hautpilz-Behandlung wird Rizol Zeta in Wasser verdünnt. Das Rizol Zeta hat eine ölige Konsistenz, lässt sich aber gut in Wasser lösen.
Man gibt 1 Tropfen vom Rizol Zeta auf 10-20 ml Wasser – aber auch eine geringere Verdünnung (z.B. 1 Tropfen auf 50 ml Wasser) wirkt scheinbar schon heilungsfördernd bei Hautpilz. Da es keine genauen Angaben gibt, wie viel Rizol Zeta nötig ist, damit ein Hautpilz gut abheilt und wir mit dieser Mischung (1-2 Tropfen auf 10-20 ml Wasser) gute Erfahrungen gemacht haben, empfehle ich dies immer so.
Diese Mischung wird dann gerührt, bis sie komplett trüb ist und anschliessend wird davon etwas ein bis zwei Mal am Tag auf die betroffenen Hautstellen gegeben (getupft, gesprüht, geträufelt).
Meist stellt sich, wohl unter anderem auch durch das Eugenol im Nelkenöl, was ebenfalls im Rizol Zeta enthalten ist, sehr schnell eine Stillung des Juckreizes ein. Nach 2-3 Tagen sieht man dann oft schon deutlich, wie alles abheilt. Manchmal braucht es auch etwas länger, je nachdem, wie stark die Pilzinfektion fortgeschritten und wie intensiv die Haut geschädigt ist.
Wird es schon deutlich besser, dann geben wir es nur noch einmal am Tag auf die Hautstelle und je weiter die Heilung fortschreitet, dann auch nicht mehr täglich. Da muss man ein bisschen nach Heilungsverlauf und Gefühl schauen. Im Zweifel lieber noch öfter anwenden, es schadet nicht, es zu oft auf die Haut zu geben.
Eine Überempfindlichkeit oder Allergie auf die Inhaltsstoffe haben wir beim Meerschweinchen bisher nicht beobachtet. Sollte man sowas bemerken, sollte die Behandlung natürlich gestoppt werden. Menschen, denen eine Allergie der Inhaltsstoffe bei sich bekannt ist, sollten es dann natürlich auch nicht bei sich anwenden.
Wie bei jedem Mittel, was man verwendet, gilt eben auch hier: immer gut die Entwicklung beobachten! Am besten mit Vergleichsfotos der entsprechenden Hautstellen.
Unserer Erfahrung nach wirkt das Rizol Zeta wie oben beschrieben angewandt bei den meisten Pilzerkrankungen. In den seltenen Fällen, in denen es nicht gut gewirkt hat, haben wir tatsächlich dann mit Kokosöl gute Erfolge erzielen können (dies war in diesen seltenen Fällen immer bei einem Hautpilz, der zu rundlichem Fellverlust führte).
Ich habe Rizol Zeta in den letzten 10 Jahren nun also sehr oft zur Behandlung von Hautpilz beim Meerschweinchen empfohlen (die Tiere sind natürlich zuvor beim Tierarzt vorgestellt worden zur Diagnostik!) und viele positive Rückmeldungen bekommen, dass die Stellen dann endlich abheilten. Manche Meerschweinchen waren zuvor schon mit gängigen Pilzmitteln vom Tierarzt behandelt worden (und zur Sicherheit auch gegen Milben gespottet). Jedoch zeigten diese Mittel in diesen Fällen keinen Effekt. Auch können diese Mittel unter Umständen die Organe belasten, so dass wir froh waren, eine in den meisten Fällen effektive und auf natürlichen Inhaltsstoffen basierende Alternative gefunden zu haben.
Wir hatten das Rizol Zeta damals auch auf einen Tipp hin ausprobiert, nachdem Mittel wie Imaverol und anderes bei dem Hautpilz unserer Meerschweinchen nicht wirkten und es den Tieren nach und nach immer schlechter ging. Dank des Rizol Zeta ging es dann endlich bergauf und wir waren natürlich sehr erleichtert darüber
Rizol Zeta brennt unserer Einschätzung nach nicht in Wunden und es macht unseren auch nichts, wenn das Schweinchen etwas von dem verdünnten Rizol Zeta aus dem damit behandelten Fell oral aufnimmt.
Unserer Erfahrung nach führt Rizol auch schnell dazu, dass der Hautpilz nicht mehr ansteckend ist.
2. Kokosöl
Wir empfehlen nicht desodoriertes (also riechendes), natives Bio-Kokosöl. Dies ist gerade bei rundlich auftretendem, lokal begrenztem Pilz eine häufig hilfreiche Behandlung. Gleichzeitig kann es äußere Milben und Haarlinge in die Flucht treiben.
3. Lebermoosextrakt
Man kann Rizol Zeta auch zusammen mit Lebermoosextrakt (aus der Apotheke, mind. im Verhältnis 1:10 mit Wasser gemischt auf betroffenen Stellen tupfen) anwenden, was ebenfalls gegen Hautpilze wirken kann (allerdings unseren Erfahrungen nach weniger effektiv wie Rizol Zeta und es ist Alkohol enthalten, was ich bei angegriffener Haut, wenngleich verdünnt, ungünstig finde).
-> Andere Mittel
Wir nutzen kein Imaverol bei Hautpilzen, da es auf angegriffener Haut unangenehm zum sein scheint (der Juckreiz wurde dadurch eher mehr, statt weniger in vielen Fällen) und in vielen Fällen auch überhaupt nicht geholfen hat. Zudem kann es die Leber schädigen.
Auch Medikamente, die man innerlich gegen Hautpilz einsetzen kann und somit den Tieren oral als Tabletten verabreichen kann, geben wir nicht. Unsere Erfahrungen zeigen, dass man mit den oben genannten natürlichen Mitteln auch solche Tabletten Hautpilz gut in den Griff bekommt und diese Tabletten alleine auch nicht unbedingt heilsam gegen Hautpilze sind. Zudem belasten sie den Körper. Es ist für uns Chemie, die daher nicht in den Meerschweinchenkörper braucht.
Schwefelpulver gegen Hautpilz hatten wir vor über 10 Jahren einmal ausprobiert und es schien nicht besonders zu helfen, daher empfehlen wir es nicht.
All die empfohlenen natürlichen Mittel gegen Hautpilz sind übrigens auch gut beim Menschen einsetzbar und bei anderen Tierarten :-)
(Bei Katzen muss man allerdings mit ätherischen Ölen, wie im Rizol enthalten, aufpassen! Bei Katzen also besser nicht anwenden.)
Da wir mit den natürlichen Mitteln so tolle Erfolge haben, nutzen wir keine Canesten-Creme (Wirkstoff Clotrimazol) oder Surolan.
Dies sind unsere Tipps zur Behandlung bei Milben und Co.:
Innere Hautparasiten wie Grabmilben:
Hier hilft leider nur ein Spot-on.
Wir nutzen Spot-ons wie:
- Ivomec (Wirkstoff Ivermectin; man kann einfach die Injektionslösung als Spot-on nutzen; je einen Tropfen hinter jedes Ohr; Wiederholung: nach 1 Woche, am besten über 3 Wochen behandeln, also 2 Wiederholungen)
- Stronghold (Wirkstoff Selamectin; eine Wiederholung nach 3 Wochen; wir nutzen die geringste Stärke von 15mg und geben je einen Tropfen hinter jedes Ohr. Obwohl oft höhere Dosen von bis zu 30 mg angegeben sind, nutzen wir mehr nur bei einem extrem starken oder sehr hartnäckigen Befall. Ansonsten reicht unserer Erfahrung nach eine so geringe Menge aus.)
- Advocate (Wirkstoffe Imidacloprid und Moxidectin; je einen Tropfen hinter jedes Ohr; Wiederholung nach 4 Wochen)
Diese Spot-ons geben wir gerne in die felllosen Hautstellen hinter den Ohren der Meerschweinchen und nicht in den Nacken, wo einiges vom Spot-on dann einfach im Fell hängen bleibt. Auch im Zweifel nutzen wir ein Spot-on, denn Grabmilben sind einfach grausam für die Tiere und lassen sich zum Teil im Laufe der Zeit nur schwer behandeln. Hilft ein Spot-on nicht, sollte man ein anderes ausprobieren, denn es scheint mittlerweile schon Resistenzen zu geben bei Grabmilben. Zudem ist es wichtig, herauszufinden, ob in solchen Fällen die Tiere durch weitere Krankheiten geschwächt werden.
Wir nutzen Spot-ons immer nur bei Meerschweinchen, die auch Symptome zeigen und nicht bei Tieren, die gesund scheinen, auch wenn diese in der selben Gruppe leben.
Spot-ons wirken übrigens auch entwurmend bei vielen Wurmarten. Hat man ein Meerschweinchen mit Würmern im Kot, welches eh schon gegen Milben gespottet wurde, braucht man nicht mehr zusätzlich eine andere Behandlung gegen Würmer.
Wir lassen keine Substanzen wie Ivermectin gegen Grabmilben spritzen, da dies so auch nicht besser wirkt als die Spot-ons, ggf. aber die Organe mehr belastet.
Allgemein sind diese ganzen Substanzen sehr gut und ohne Probleme verträglich. Dennoch haben wir es leider in extrem seltenen Fällen in unserem Bekanntenkreis erlebt, dass gesunde Meerschweinchen, die mit behandelt wurden, nach einem Spot-on gestorben sind. Ob diese Tiere dann doch eine andere Erkrankung hatten, kann man natürlich nicht wissen. Dies soll keine Angst machen, solche Fälle kommen so gut wie nie vor und ist ein Meerschweinchen an Grabmilben erkrankt, dann führt kein Weg an einem Spot-on vorbei, um ihm zu helfen. Auch im Zweifel, wenn man nicht sicher ist, würden wir ein Spot-on anwenden.
Dies soll einfach nur unterstreichen, dass alles, was eine Wirkung haben kann, auch eventuell eine Nebenwirkung haben kann und es immer Einzelfälle geben kann, bei denen extreme Reaktionen möglich sind. Daher versuchen wir immer, wenn möglich, eine natürliche Alternative zu einer Behandlung mit „Chemie“. Äußere Milben behandeln wir daher in der Regel nicht mit einem Spot-on.
Äußere Milben, Haarlinge etc.:
Die folgenden natürlichen Mittel können auch gut bei Baby-Meerschweinchen bei einem starken Befall äußerer Hautparasiten genutzt werden, wenn man aufgrund des jungen Alters noch kein Spot-on einsetzen möchte.
1. Kokosöl
Wir empfehlen nicht desodoriertes (also riechendes), natives Bio-Kokosöl. Kokosöl kann sehr effektiv Haarlinge und Milben vertreiben. Einfach ein wenig Öl mit den Fingerspitzen im Fell der Meerschweinchen verteilen. Sie sehen 1-2 Wochen dann etwas ölig aus, aber die Krabbeltiere sind in der Regel schon nach Stunden, spätestens aber am nächsten Tag zum grossen Teil aus dem Fell verschwunden. Es kann kurzfristig nach der Behandlung zu etwas mehr Juckreiz-Symptomen kommen. Nach 2-3 Tagen sollte man dies nochmal wiederholen und danach so oft, wie nötig.
2. Präparate mit natürlichem Chrysanthemen-Extrakt
Chrysanthemen-Extrakt (Pyrethroide) töten Milben und Co., da sie als schwache Nervengifte wirken. Zu viel davon ist natürlich auch für unsere Meerschweinchen nicht gut, aber man gibt es ihnen ja nicht zu trinken. Wir nutzen die Präparate Insecticide2000 oder Inuzidspray und sprühen den Rücken und den Bauch der Meerschweinchen ein, während wir ihnen mit der Hand den Kopf abdecken, um die Schleimhäute zu schützen und damit sie das Spray nicht einatmen. Die Symptome durch Milben und Co. sollten in den Stunden danach, aber in jedem Fall nach 1 Tag schon viel besser sein.
Nach 2-3 Tagen sollte man dies nochmal wiederholen und danach so oft, wie nötig.
3. Spot-ons
In der Regel bekommt man diese äußeren Hautparasiten mit den zwei oben genannten natürlichen Mitteln behandelt. Nur bei einem ganz schlimmen Befall und mehreren körperlichen Baustellen nutzen wir bei Meerschweinchen auch in solchen Fällen ein Spot-on. Siehe für Infos dazu den Abschnitt zu inneren Grabmilben weiter oben.
-> Andere Mittel
Wir haben beim Meerschweinchen bisher keine Erfahrungen mit Neemöl, Effektive Mikroorganismen oder Kieselgur gemacht. Da Neemöl sehr streng riecht, was wir geruchsempfindlichen Tieren wie Meerschweinchen nicht antun möchten, und weil Kieselgur feine Partikel sind, die nicht in Gesicht und auf Schleimhäute oder gar in Atemwege der Meerschweinchen gelangen sollen, möchten wir diese Dinge nicht ausprobieren - zumal die genannten Mittel so erprobt und hilfreich wirken.
Effektive Mikroorganismen hatten bei einem uns bekannten Pferd einmal erfolgreich Flöhe vertrieben, mehr Erfahrungen damit haben wir jedoch nicht.
Exner Petguard hatten wir vor über 10 Jahren ausprobiert - die Meerschweinchen stanken, hatten verklebtes Fell und die Parasiten ließen sich nicht beeindrucken.
Dieses Bild zeigt ein noch junges Meerschweinchen mit Kokosöl im Fell.
Entzündungen der Haut durch Hautpilze, Milben und Co.
Durch die Biss- oder Kratzstellen in der Haut als Folge von Hautpilzen, Milben etc. und auch durch die entsprechenden Hautveränderungen, die diese Parasiten mit sich bringen, entzünden sich solche Stellen leider oft, wenn sie ausgeprägter sind.
Zusätzlich zu einer Behandlung der Parasiten kann es dann nötig sind, auch etwas gegen die Entzündung zu tun. Bei massiven Entzündungen dieser Hautstellen ist dann leider häufig ein Antibiotikum nötig - bei leichteren Entzündungen kann man Manukahonig (z.B. von Activon) pur oder mit etwas Wasser verdünnt auf die Wunden geben. Dieser bewirkt in vielen Fällen wahre Wunder :)
Ansonsten kann man auch einen Abstrich einer Wunde für ein Antibiogramm oder ein Aromatogramm einschicken. Man erhält dann eine Analyse der Erreger und erfährt bei einem Antibiogramm, was für passende Antibiotika man innerlich oder äusserlich einsetzen kann. Bei einem Aromatogramm (das Labor Enterosan bietet so etwas an), was ähnlich wie ein Antibiogramm durchgeführt wird, erhält man eine Liste ätherischer Öle (z.B. Thymian- oder Lavendelöl). Diese kann (und muss!) man dann mit anderen Ölen oder Salben verdünnen und auf die entsprechenden Wunden auftragen. Wir haben bei schlecht heilenden Wunden tolle Erfahrungen damit gemacht.
Andere Parasiten, die zu Hautproblemen führen können:
Hefen
Hefen können auch die Haut befallen, unserer Einschätzung nach ist dies aber eher selten (mit Ausnahme von Lippengrind) und wenn, dann gut mit Rizol oder einer Nystatin-haltigen Salbe (Mykoderm oder Multilind) zu behandeln
Für eine innerliche Behandlung bei Hefen im Kot gibt es hier mehr Infos.
Blutparasiten
Dies sind zwar keine Hautparasiten, aber da es durch Blutparasiten auch zu Juckreiz der Haut kommen kann, werden sie hier an dieser Stelle auch genannt. Die Haut ist dabei meist am ganzen Körper der Tiere gerötet und sie zeigen allgemeines Unwohlsein.
Leider ist das Thema Blutparasiten beim Meerschweinchen noch nicht gut erforscht - gemeint sind hier mit Arten von Bakterien, die sich im Blut befinden können. Bei Hunden kann man diese mittlerweile schon mit Labortests besser identifizieren und gezielt behandeln. Bei Meerschweinchen leider nicht.
Es sind seltene Fälle und dann Verdachtsdiagnosen - aber es kommt vor: der Fall, dass ein Meerschweinchen starken Juckreiz und gerötete Haut am ganzen Körper hat, aber mehrere Spot Ons und eine Behandlung auf Hautpilz keine Besserung bringen.
Auch Antibiotika wie Enrofloxacin haben in den uns bekannten Fällen keine Hilfe gebracht - wohl aber Azithromycin (Zithromax). Und das zum Teil in Einmaldosen.
Da einige beim Hund bekannte Blutparasiten wie z.B. Babesien, die von Zecken übertragen werden, auf Azithromycin gut ansprechen, würde dies die Theorie stützen.
Weitere natürliche Unterstützung
Zusätzlich zu den genannten Mitteln kann folgendes bei Hautparasiten die Heilung unterstützen:
- Eine gute, vielfältige Ernährung mit vielen Gräsern und Blattgemüse, mehr Infos dazu hier.
- Ausschalten von Stressquellen: zu kleines Gehege und Bewegungsmangel, Langeweile im zu kleinen Gehege, zu wenig Unterschlüpfe im Gehege, unpassende Gruppenkonstellation, laute Geräusche in der Gehege Umgebung etc. -> für Infos zu schönen Gehegen, schaut gerne mal hier.
- Vitamin D: bei Meerschweinchen, die in Innenhaltung leben, sollte eine UV-Lampe angeboten werden, um den Vitamin D-Bedarf zu sichern. Hier gibt es mehr Infos dazu.
- Wärme tut den Meerschweinchen generell und gerade bei Krankheiten oft sehr gut - wir empfehlen Rotlicht oder Dunkelstrahler. Mehr Infos dazu hier.
- Saaten, auch Ölsaaten wie Sonnenblumenkerne, können helfen, dass die Haut heilt. Infos zu Saaten gibt es hier.
- Neben Saaten kann man auch mit anderen natürlichen Dingen die Leber stärken. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen.
- Darmaufbau mit Huminsäure oder Tiermoor, hier könnt ihr mehr darüber lesen.
- Methylsulfonylmethan (MSM) kann die Hautheilung und Entgiftung des Körpers unterstützen. Schaut hier für mehr Infos.
- Vitalpilze können auch hilfreich sein. Lest mal hier.
Weitere Randinfos
- Hautallergien:
Wir kennen bisher keinen Fall, bei dem Hautprobleme beim Meerschweinchen durch Allergien ausgelöst wurden. Dennoch empfiehlt es sich, ein unschädliches, ökologisches Waschmittel (Waschnüsse, ecover etc.) zu nutzen für die Meerschweinchenwäsche (oder auch generell ;) ), denn über die Haut werden viele Substanzen auch in den Körper aufgenommen. Leider enthalten herkömmliche Waschmittel zum Teil giftige und reizende Substanzen, zudem für Meerschweinchen unangenehme, ungesunde, künstliche Duftstoffe. Meerschweinchen können davor dann ja leider auch nicht flüchten.
- Zecken:
Kann man natürlich auch als eine Art Hautparasiten ansehen. Mehr Infos zu Zecken gibt es hier.
- Maden:
Maden nisten sich gerne in Wunden und vielleicht versteht einer darunter auch Hautparasiten. Für mehr Infos zu Maden, die sich in die Meerschweinchenhaut einnisten, schaut hier.
- Konditionsstreifen:
Manche Meerschweinchen entwickeln einen Streifen auf der Nase. Dies sind vermutlich vergrösserte Drüsen. Es wird immer diskutiert, ob dies ein Zeichen von guter oder schlechter „Kondition“ ist, also ein gutes oder schlechtes Immunsystem andeutet. Dieser Streifen hat allerdings sehr wahrscheinlich überhaupt nichts darüber zu sagen, denn ihn haben gesunde wie auch kranke Meerschweinchen und er reagiert auf keine Form einer Behandlung. Dennoch heisst er nun „Konditionsstreifen“ - und wir haken ihn als „normal“ ab ;)
Hier zum Abschluss nun noch ein Beispiel für einen schlimmen Befall von Hautparasiten:
Hier seht ihr die kleine Mimi, die traumatisiert worden war, als man ihr vermutlich ihre Babys weggenommen und sie in einer Notstation abgegeben hatte. Sie war anfällig durch den Stress und hatte dann im neuen Zuhause eine Lungenentzündung entwickelt und sich einen schlimmen Grabmilbenbefall und dazu Hautpilz eingefangen - und die ganzen Wunden haben sich auch noch entzündet.
Mit Spot-ons (erst Ivomec, dann Stronghold) über mehrere Monate, Behandlung mit Schmerzmittel und Antibiotika, danach Darmaufbau mit Huminsäure, MSM und Vitalpilzen etc., zusätzlich Rizol gegen den Hautpilz auf die Wunden, einem Aromatogramm und entsprechenden ätherischen Ölen stark verdünnt auf die Wunden und noch dazu Manuka-Honig ging es ihr nach 4 Monaten wieder gut - ihre Psyche heilte derweil auch etwas. Auch eine gute Ernährung, ein tolles Gehege und liebe Freunde halfen der kleinen Mimi, ihre Vergangenheit vergessen zu können und dass ihr Körper wieder stärker wurde. Ihr Fell war nach der ganzen geschichte dunkler als zuvor und es blieb eine schuppige Narbe, die ab und an mit milder Seife (Handseife von Lavera) gereingt werden musste, damit Schuppen, Hautfett und Staub entfernt werden können und nicht wiederum zu Juckreiz führten.